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ÖBB-Aufsichtsratspräsident Franz Rottmeyer erklärt im Gespräch mit der "Wiener Zeitung", warum der Verkauf der Postbus AG an die ÖBB die beste Lösung für den Nahverkehr sei: "Diese Übernahme war eine Vision von Forstinger und mir. Wir wollten die Leerläufe bei Bahn- und Postbus minimieren." Derzeit seien die Strecken nicht optimal ausgelastet, das Zusammenlegen der beiden Unternehmen könne Abhilfe schaffen. Rottmeyer hält diese von vielen heftig kritisierte Fusion für die beste Lösung im Sinne der Steuerzahler, und er denkt dabei an die Synergieeffekte. Dass der Deal wegen kartellrechtlicher Einwände noch platzen könnte, glaubt er nicht. "Die Experten sind aber soeben dabei, diese Frage zu klären." Die Bahn wird sich von Teilen der Busgesellschaft trennen müssen. "Natürlich hätten wir lieber 100% angestrebt, doch ich bin nicht so vermessen." Es spräche auch gar nichts dagegen, Privaten etwas abzugeben, bloß will er sich nicht festlegen, in welchem Ausmaß dies geschehen sollte. Voraussetzung für die Teilnahme privater Verkehrsunternehmen ist für ihn jedoch: "Freud und Leid fair geteilt. Ich werde nicht akzeptieren, wenn einer sich die Rosinen heraupicken will und den anderen der Rest bleibt." Dass der französische Transportkonzern Connex jemals ernsthaft überlegt habe, in Österreich mit Bussen zu fahren, bezweifelt Rottmeyer. "Der Aufsichtsrat wurde in dieser Sache nie von Connex kontaktiert." Der Opel-Austria-Chef, ein Fan österreichischer Lösungen, freut sich jedenfalls über das Zustandekommen einer solchen.