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Größte Privatuni Österreichs sichert sich Fläche direkt neben der neuen WU.
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Wien. Eines der begehrtesten Grundstücke im Bildungsbereich ist seit kurzem fix vergeben: Wie die "Wiener Zeitung" erfahren hat, wird sich die Sigmund-Freud-Privatuniversität direkt neben der im kommenden Jahr fertiggestellten neuen Wirtschaftsuniversität (WU) im Prater ansiedeln. Die mehrere tausend Quadratmeter große Fläche an der Nordwest-Ecke des Entwicklungsgebietes (siehe Bild) war von der Stadt Wien lange freigehalten worden - mit dem ursprünglichen Ziel, dort ein Hotel zu realisieren. Nun soll aber im Studienjahr 2014/2015 die mittlerweile zur größten Privatuniversität Österreichs aufgestiegene Freund-Uni ihren Studienbetrieb im Prater aufnehmen.
Gemeinsam mit der Czernin-Gruppe hat die Privatuniversität eine Errichtungsgesellschaft gegründet, bestätigt Rektor Alfred Pritz: "Es sind insgesamt drei Baukörper geplant. Außer uns noch ein Studentenheim und ein weiteres Gebäude für andere universitäre Nutzung." Gemeinsam mit der Stadt Wien wurde ein Architektenwettbewerb ausgelobt, dessen Sieger am 30. Mai feststehen soll, so Pritz. Das neue Gebäude wird über rund 5500 Quadratmeter Nutzfläche auf sechs Geschoßen verfügen.
Kein Geld vom Steuerzahler
Derzeit ist die renommierte Psychotherapie-Universität in einem ehemaligen Finanzgebäude in der Landstraßer Schnirchgasse eingemietet. Laut Pritz sei dieses ehemalige Schulungsgebäude zwar für universitäre Zwecke gut nutzbar, letztlich aber doch stark sanierungsbedürftig. "Eine Totalrenovierung wäre daher auch nicht viel billiger als ein Neubau", rechnet der Rektor vor. Also habe man sich für die langfristige Investition eines Neubaus entschlossen, der - so wie der Studienbetrieb - ganz ohne Förderungen von Bund und Land auskommen werde. "Es gibt auch keine Mäzene; die Eigentümer der Universität sind die Mäzene."
Pritz erwartet sich jedenfalls enorme Vorteile vom künftigen Standort - speziell vom großen Nachbarn, der WU: "Wir sind schon in Gesprächen, wie man Synergien bei der Bibliotheksnutzung, der Mensa oder einer gemeinsamen IT schaffen kann", verrät Pritz. Ebenso könnten sich gemeinsame Forschungsprojekte ergeben. Und natürlich sei die Lage des Bauprojekts hervorragend: Es gibt einen Direktanschluss an die U2 (Station "Messe"), die Endstelle der Linie 1 ist ein paar Gehminuten durch den grünen Prater entfernt; Letzterer wiederum biete viele Erholungsflächen.
Die Zahl der Studierenden könnte dann am neuen Standort noch einmal gesteigert werden - laut Pritz um rund 200 zu den derzeit 1200 Personen. Insgesamt befindet sich die Sigmund-Freud-Privatuniversität national wie international auf Expansionskurs: In Österreich strebt man drei Standorte an - ab Herbst startet in Linz ein Bakkalaureat-Studium in Psychologie; zudem wird in Klagenfurt eine private Medizin-Universität mitaufgebaut. Außer dem bereits bestehenden Standort in Paris soll es bald auch Niederlassungen in Laibach und Berlin geben, so Pritz.
Das enorme Interesse erklärt er sich einerseits mit dem für Österreich singulären Angebot an Psychotherapiewissenschaft, andererseits aber auch mit der persönlichen Betreuung, die für hohe Zufriedenheit sorge.