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Freude über Blüten-Bilanz: Fälschungen gehen zurück

Von Christine Zeiner

Wirtschaft

2005 weit weniger Schaden als 2004. | Vor allem unechte 50-Euro-Scheine. | Wien. Ersatz gibt es in den seltensten Fällen. Wer unbeabsichtigt mit einem gefälschten Geldschein bezahlt, hat meist schlicht Pech gehabt, wenn die Banknote an der Kassa als unecht erkannt wird. "Der Geldschein wird ersatzlos von der Polizei eingezogen", sagte Erich Zwettler vom Bundeskriminalamt am Freitag im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".


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Im vergangenen Jahr wurden 7100 Blüten in Österreich aus dem Verkehr gezogen, im zweiten Halbjahr waren es 2800. Europaweit lag die Zahl der Fälschungen bei 286.000 Stück. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB), das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Wien sind mit der Bilanz in Österreich zufrieden: Der entstandene Schaden ist verglichen mit 2004 im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte auf 643.000 Euro gesunken. Die Blüten sind um 47 Prozent zurückgegangen - bei einer gestiegenen Zahl an echten Banknoten: 2005 sind mit 947 Mio. Euro knapp 19 Prozent mehr Geldscheine ausgeliefert worden als 2004.

Die österreischischen und ausländischen Sicherheitsbehörden und Strafverfolgungsbehörden arbeiten laut Zwettler immer besser zusammen, das wirke sich positiv auf die Bilanz aus.

"Geldfälschen ist auch nicht mehr so billig", ergänzte Georg Krakow von der Staatsanwaltschaft Wien am Freitag vor Journalisten. "Für eine Übernahme von vier Stück 100 und 200 Euro-Scheinen wurde ein Jahr unbedingte Haftstrafe erteilt", nannte er ein Beispiel.

"Gute Qualität"

Die Qualität der Blüten habe sich im vergangenen Jahr nicht geändert - "die war schon 2004 gut", meinte Zwettler. In Österreich bestehe für Privatpersonen allerdings kaum die Gefahr, mit Fälschungen in Kontakt zu kommen, hieß es von der Nationalbank. "Die besten Fälschungen erkennen Sie blind", erklärte Stefan Augustin, OeNB-Direktor. Er rät, Geldscheine vor allem zu fühlen. Am öftesten werden 50-Euro-Scheine gefälscht, am seltensten 500-Euro-Noten.

Glück im Unglück

Kunden, die unbeabsichtigt mit Blüten bezahlen, schickt die Polizei - wenn sie diese als "unbescholten" und die Tat "als nicht vorsätzlich" beurteilt - wieder ihrer Wege. Das Geld - laut Zwettler "nur Papier" - wird beschlagnahmt.

Glück im Unglück können jene haben, die wissen, in welchem Geschäft der Schein als Wechselgeld gegeben wurde. Zwettler: "In den meisten Fällen erhält man vom Unternehmen Ersatz. Und nur wenige Geschäftsführer lassen die Kassierin zahlen."