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Spielkartenhersteller Piatnik profitiert vom Poker-Boom. | Wien. Mit allerlei Geschenken versuchen die wahlwerbenden Parteien derzeit wieder, die Gunst der Österreicher zu gewinnen. Kappen werden da ebenso verteilt wie Kulis oder Luftballons. Auch Spielkarten mit Politiker-Porträts oder -Karikaturen verschenken die Parteien gerne - sehr zur Freude von Dieter Strehl, Geschäftsführer des traditionsreichen Spielkartenherstellers Piatnik. "Wir freuen uns über jede Wahl", sagt der Ururenkel des Firmengründers im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Schon seit dem 19. Jahrhundert stelle der Wiener Familienbetrieb Spielkarten zu Werbezwecken her, im In- und Ausland seien immer wieder auch wahlwerbende Parteien unter den Kunden.
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Insgesamt setzt das mehr als 180 Jahre alte Unternehmen pro Jahr rund 25 Millionen Spielkartenpakete ab, dazu kommen zwei Millionen Spiele und etwa eine Million Puzzles. Produziert wird nach wie vor zum Großteil im Stammsitz in der Wiener Hütteldorfer Straße. Exportiert wird mittlerweile in 60 Länder. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 (per Ende Jänner) setzte Piatnik 27,5 Mio. Euro um, das war ein Zuwachs von rund 10 Prozent. Ein Gutteil davon stamme aus der höheren Nachfrage nach Poker-Artikeln, erzählt Strehl. Damit habe man neue, jüngere Käuferschichten ansprechen können.
Jeder dritte Umsatzeuro wird mit Produkten für Kinder gemacht. Dass dieses Segment aufgrund der demografischen Entwicklung schrumpfen wird, jagt Strehl keinen Schrecken ein. Piatnik sei für alle Altersgruppen gut aufgestellt, seniorenfreundliche Produkte seien ohnehin schon immer im Programm. "Rummy-Runden hat es schon gegeben, bevor man sich über Geburtenraten Gedanken gemacht hat".
Preise steigen erst 2009
Vor dem Weihnachtsgeschäft, den umsatzstärksten Monaten im Jahr, werden sich Preise der Piatnik-Produkte nicht mehr ändern. Zu Jahresbeginn hatte das Unternehmen die Preise um zwei bis drei Prozent gehoben. Um wie viel die Preise 2009 steigen werden, lässt Strehl derzeit noch offen.