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Der österreichische Aktienmarkt verzeichnete in der dritten Jännerwoche einen turbulenten Verlauf. Eingebettet in ein positives internationales Umfeld zeigte sich auch die Wiener Börse von ihrer freundlichen Seite, wobei auch die Umsatzvolumina gegenüber der Vorwoche um mehr als 10% angestiegen sind. Allerdings hatte der heimische Aktienmarkt unter einzelnen Störfaktoren zu leiden.
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Im Mittelpunkt des Geschehens stand in der Berichtsperiode der Telekomsektor. Für vorübergehende Korrekturen verantwortlich zeichnete insbesondere die Telekom Austria, deren Gewinnwarnung am vergangenen Donnerstag die Stimmung an der Börse entscheidend störte und den ATX nach unten zog. Der Telekom-Konzern wird die vor nur zwei Monaten gemachten Prognosen der Analysten nicht erreichen. Mit dieser Meldung hat man Salz in die Wunden der leidgeprüften Telekom-Aktionäre gestreut, die mit panikartigen Verkäufen auf die neue Hiobsbotschaft reagierten. Am Freitag kam es allerdings bei hohen Umsätzen wieder zu einer Gegenbewegung.
Für unfreiwillige Schlagzeilen sorgte auch der zweite in Wien gelistete Telekomtitel. Schon zum Wochenanfang trieb ein - über einzelne Tageszeitungen geschaltetes - mysteriöses Kaufangebot den Kurs der CyberTron in die Höhe. Als sich dieses in der Folge allerdings als nicht wirklich seriös herausstellte, hat die Aktie wieder an Boden verloren.
In der Gunst der Anleger standen in der abgelaufenen Woche insbesondere die New Economy-Werte JoWooD sowie BETandWIN.com, die Stahlaktien und Austria Tabak. Erste Bank profitierten vom bevorstehenden Ausscheiden des bisher größten Banken-Blue Chips Bank Austria und waren stark gesucht.
Der Leitindex ATX, der während der Woche mehrmals die 1.100-Punkte-Marke überspringen konnte, schloß die dritte Jännerwoche mit 1.097,75 Zählern, was im Wochenabstand ein leichtes Plus von 0,38% bedeutet. Der den Gesamtmarkt repräsentierende WBI erhöhte sich um 0,32% auf 463,08 Punkte. Wien lag damit im internationalen Trend, hat aber die Bewegungen nicht so stark mitgemacht.
Im ATX-Segment hat sich vor allem BETandWIN.com mit einem Kursanstieg um 16,8% empfohlen. Deutlich positiv waren auch CyberTron (+9,1%), Austria Tabak (+7,1%), Head (+7%), VA Stahl (+6,2%) und BWT (+5,3%). Weitere sechs Titel zogen bis zu 4,4% an. Verlierer der Woche war die Telekom Austria mit einem Minus von 12,1%. Stärker nachgegeben - jeweils mehr als 3% - haben auch VA Tech und Generali.
Den Gewinner der Woche im Fließhandel stellte der B-Markt mit dem Computerspiele-Entwickler JoWooD, der um 22% zulegen konnte. Kräftig erhöhen konnten sich auch Do & Co (+10,5%), stage1.cc (+9,7%) und Palfinger (+8,9%). Die Kursrückgänge hielten sich im B-Segment meist in engen Grenzen. Deutlicher nachgegeben haben lediglich Feratel (-3,6%) und Rosenbauer (-3,1%) sowie die im AGM notierte SW Umwelttechnik (-5,3%).
Im C-Markt dominierten eindeutig die Verlierer. Massive Verluste verbuchten die Hild Kapitalanteilscheine (-50%), Agra Tagger (-42,4%), Ankerbrot (-34,9%), Vogel & Noot Vorzug (-27,4%) und Messer igm Stamm (-23,8%). Weitere sechs Aktien mußten Einbußen zwischen zehn und zwanzig Prozent hinnehmen. Unter den wenigen Gewinner sind vor allem Darbo (+14,3%), Lauda Air Stamm (+12,3%) Vogel & Noot Wärmetechnik (+8,5%) sowie Teerag-Asdag (+8,1%) hervorzuheben.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"