Ein neues gelobtes Land wollten die ersten Siedler in der Neuen Welt aufbauen - ganz ist das bis heute nicht gelungen. Warum, das erklärt der USA-Experte Friedrich Korkisch.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
"Wiener Zeitung": Das Bild der Vereinigten Staaten ist von modernen Mythen überlagert: Ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten für seine Bürger, das Freiheit und Demokratie in alle Welt tragen will. Können diese Bilder mit der Realität mithalten? Friedrich Korkisch:Teilweise ja, aber man darf nicht vergessen, dass wenn die ganze Welt zu einer Kopie Amerikas wird, Amerika seine Vorbildwirkung verliert. Europa etwa ist in einem unvorstellbaren Ausmaß amerikanisiert. Dennoch bestimmen die USA nach wie vor die Trends unserer Zeit, und die Zeitspannen, die es dauert, bis diese Europa erreichen, werden immer kürzer.
Was die Mythen angeht, so wurzeln diese bereits in den ersten Phasen der Einwanderung im frühen 17. Jahrhundert: Amerika sollte in den Augen der europäischen Auswanderer ein neues Kanaan, die post-biblische "City upon the Hill" werden. Natürlich sollte die Neue Welt auch freier, liberaler werden als jene, aus der die Einwanderer aus den unterschiedlichsten Gründen flohen; ihr wohnte aber von Anfang an auch ein theokratischer Ansatz inne, der bis heute nachwirkt. Natürlich musste dieses großartige Experiment, hier einen Garten Eden zu erschaffen, scheitern. Dazu kam, dass sich die Ideen für eine bessere Gesellschaft schon in den Kolonien widersprachen: Die wenig demokratischen, fundamentalistischen Protestanten wurden von den weiteren Entwicklungen wie auch von den liberalen Bestrebungen der atheistischen Founding Fathers aufgehoben. Hiezu kamen merkantilistische, sozialdarwinistische und universalistische Tendenzen. Die USA wurden also auf einem höchst vielfältigen Ideengebäude errichtet, dessen verschiedene Strömungen sich teils überschnitten, teils aber auch völlig widersprachen. Für den Harvard-Historiker und Berater der Präsidenten Kennedy und Johnson, Arthur M. Schlesinger, entwickeln sich Gesellschaft und Politik der USA in Zyklen, in denen jede dieser Strömungen einmal Ober-, ein anderes Mal Unterwasser hat. Diese Konjunkturen der verschiedenen Amerikas machen das Land so faszinierend; sie zeigen aber zugleich, dass es kein homogenes Bild der USA gibt und geben kann. Allen gemeinsam ist nur ihr unglaublicher Patriotismus. Der Verfassungsentwurf von 1776 sah ein System vor, in dem alle Menschen gleich geboren sind. Offen blieb die damals nicht angesprochene Phase der Umsetzung der mit der Geburt erlangten individuellen "certain rights" . Immerhin gelang es, sich diesem idealistischen Ziel und der Suche nach Wohlstand so weit wie nie zuvor anzunähern. Mit Wilson, dann mit Roosevelt und nach 1945 durch Truman wurden diese Ideale, wie Universalismus, Freiheit, Demokratie und Individualismus, nach Europa und Asien getragen.
Ist Europa nach 1945 zu den "besseren USA", zum Ort für eine bessere Welt, geworden? Die Todesstrafe ist in der EU im Gegensatz zu den USA längst ein Tabu, Aufklärung und Säkularisierung als Triebfeder der Moderne sind konsequenter umgesetzt.
Das ist eine spannende Hypothese, aber die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, weil die USA doch andere Traditionen mit sich tragen, die, etwa im Bereich des Rechtsdenkens, Veränderungen nur schwer zulassen - das gilt beispielsweise für die Auffassungen über die Evolutionstheorie als Gegensatz zur biblischen Schöpfungsgeschichte; hier spielt der restriktive Umgang mit Sexualität und eben auch die Haltung zur Todesstrafe eine Rolle.
Der Preis, den Europa für eine konsequentere Umsetzung von Aufklärung und Säkularisierung bezahlt, besteht in seinem Verlust, an Träume glauben zu können. Das zeigt sich in der politischen genauso wie in der Filmkultur: Die Fähigkeit, an eine bessere Welt zu glauben - wie naiv diese Vorstellung in vielen Ohren auch klingen mag.
Der Glaube an die Möglichkeit eines Happy Ends gehört untrennbar zur Mentalität der USA. Ich habe einmal in einer Bar einen Mann kennengelernt, der mir erzählte, er habe es drei Mal zum Millionär gebracht und jedes Mal habe er alles wieder verloren. Er war darüber nicht einmal besonders verzweifelt, sondern glaubte fest daran, dass er es auch ein viertes Mal zum Millionär bringen könne. Diese Zuversicht in die Zukunft und die eigenen Fähigkeiten ist typisch für dieses Land - auch wenn dabei viel Fiktion eine Rolle spielt.
Das zeigt sich auch jetzt beim Umgang mit der Wirtschaftskrise: Die USA sind an Rezessionen gewöhnt, weil sie hier rund alle zehn Jahre vorkommen. Deshalb glauben sie auch an ihre Fähigkeit, aus einem Tief wieder gestärkt herauszukommen. Europa dagegen fehlt diese Gabe - vielleicht auch deshalb, weil wir mit Krisen nach 1945 weniger häufig konfrontiert waren. Hier gehört es zur Pflichtaufgabe jeder Regierung, für ewiges Wirtschaftswachstum zu sorgen, auch wenn jeder weiß, dass das gar nicht in deren Macht liegt.
Ist diese Angst Europas nicht verständlich: Was die Alte Welt im 20. Jahrhundert erlebte, war traumatisierend. Zudem steckt dahinter die Erfahrung, dass die Demokratie dem Faschismus weichen musste.
Tatsächlich erwies sich das demokratische System der USA als extrem widerstands- und regenerationsfähig - sieht man von ganz wenigen kritischen Phasen ab. Vor dem Hintergrund dieser unterschiedlichen historischen Erfahrungen ist die Angst Europas vor einer neuerlichen schweren Krise natürlich verständlich.
Barack Obama wurde an der Spitze der USA wie ein neuer Messias gefeiert: Diese Erwartungshaltung hat nicht zuletzt mit dem extrem negativen Bild zu tun, das die Öffentlichkeit von seinem Vorgänger George W. Bush hatte. Waren die USA tatsächlich so tief gespalten?
Dieses Bild war zweifellos überzeichnet und erinnert an die negative Haltung vieler Medien zu Johnson, Nixon oder Reagan, die jetzt als kluge Staatsmänner gefeiert werden. Demokraten und Republikaner haben einen liberalen und konservativen Flügel, der breite Mainstream bei beiden ist jedoch weitgehend identisch. Die Gräben in Sachfragen ziehen sich meist quer durch die Parteien. Die Spaltung der USA war also nicht ganz so extrem, wie es in Europa geschildert wurde. Auch in Sachen Wirtschaftskrise hat Bill Clinton wesentlich mehr Verantwortung zu tragen als etwa Bush. Ich selbst habe bei diesen Wahlen zum ersten Mal in meinem Leben für einen Kandidaten Geld, 35 Dollar, gespendet - und zwar für Obama, obwohl ich an und für sich eingefleischter Republikaner bin. Ich habe aber John McCain einfach nicht zugetraut, die Probleme, vor denen die USA stehen, zu bewältigen. Zwar bin ich mir da bei Obama auch nicht sicher, aber ich habe mir gedacht: Wenn schon ein Wechsel, dann ein radikaler Schnitt.
Obama hat nur ein großes Problem - nämlich zu viele: Gesundheit, Infrastruktur, Wohnbau, Inflation, Aktienmarkt, Bankensystem, Auslandsschulden, Budgetdefizit und dann natürlich die außenpolitische Agenda über den Irak, Afghanistan, Nahost, Russland, China, Pakistan, Iran, Nordkorea, die transatlantischen Beziehungen und so weiter und so fort. Obama hat in seiner Agenda 35 sogenannte Top-Priorities, und die versucht er jetzt alle gleichzeitig anzugehen. Aus der Perspektive der USA gibt es mit Ausnahme von Nordamerika, Australien und Europa fast nur Krisenherde auf der Welt. Und jeder einzelne kostet noch dazu eine Unmenge an Geld - Geld, das schlicht nicht vorhanden ist.
Dabei sollte Europa eigentlich die USA in einigen Bereichen entlasten: Doch im Umgang mit Konflikten im eigenen Hinterhof - Stichwort Ukraine oder Georgien - ist man nach wie vor auf die USA angewiesen und auch in Afrika, das ebenfalls in den Verantwortungsbereich der EU fallen sollte, ist kein Fortschritt.
Ja, die EU geht in den Tschad, aber irgendwann wird sie abziehen - und dann wird es dort wieder genau so sein wie zuvor. So gesehen ist das ein sinnloser Einsatz. Die Einzigen, die sich wirklich massiv in Afrika engagieren, sind die Franzosen, aber denen geht aufgrund ihrer zahllosen Mikrointerventionen - seit 1990 gezählte 80! - jetzt auch das Geld aus. In Afrika befindet sich Europa in Konkurrenz zu China, das sich jedoch weder um Menschenrechtsverletzung noch um Korruption kümmert und stattdessen mit dem Geldkoffer durch den Kontinent reist. Hier hat sich die EU durch irrationale Prioritäten, die auch den europäischen Unternehmen aufgedrängt werden, selbst aus dem Spiel genommen - persönlich erachte ich das als ausgesprochen dumm.
Welchen Nutzen hat Europa aus Sicht der USA?
Da sind zwei Europa nebeneinander: Das der EU, und das der Nato. Wenn ich von Europa spreche, meine ich den Kontinent ohne Russland, also Staaten, die einen ideellen Verbündeten darstellen, die unter Nato-Flagge etwa in Afghanistan die USA unterstützen. Gleichzeitig ist EU-Europa aber ein Konkurrent auf den Weltmärkten. Am Ende sind, beide Europas, eine Ansammlung berechenbarer Partner, teilweise echte Freunde, aber mit je einer eigenen Agenda. Nur, Europa ist ganz sicher kein Global Player: Es ist, strategisch bewertet, impotent, hat keine nach außen wirksame militärische Handlungsfähigkeit. Das lähmt auch die "soft power" Europas.
Wie hat sich unter Obama die Außenpolitik der USA verändert? Auffallend ist der Gegensatz zwischen seiner begeisternden Rhetorik, die Freiheit und Demokratie in ihren Mittelpunkt stellt, und seinen pragmatischen Gesprächsangeboten selbst an hartnäckigste Gegner der USA.
Obama ist in seiner Außenpolitik weitgehend ideologiefrei, aber betont national. Der Realpolitiker Henry Kissinger wie auch der geopolitisch denkende Zbigniew Brzezinski werden von Obama laufend konsultiert. Das Problem von Demokratieoffensiven ist: Freie Wahlen können in manchen Ländern zu furchtbaren Problemen für die USA führen, wenn durch sie die falschen Politiker oder Parteien an die Macht kommen - etwa in Algerien oder im Gaza-Streifen. Obama braucht handlungsfähige Gesprächspartner, de facto nehmen jedoch weltweit momentan eher die Nord Koreas zu.
Ein anderes Problem ist der Widerspruch zwischen der UNO-Charta, wo im Artikel 2 die Souveränität und das Prinzip der Nicht-Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates festgeschrieben ist, daneben gibt es in Dutzend humanitärer und sozialer Rechts-Charters, die voll in diese Souveränität eingreifen. Welches Recht setze ich nun höher?
Kürzlich haben die USA China zu ihrem strategischen Partner für das 21. Jahrhundert geadelt. Steckt dahinter mehr als eine diplomatische Höflichkeitsfloskel?
Ja! Vor allem nehmen die USA den Chinesen in Sachen Dollar auf diese Weise Druck aus den Segeln; China hat ja immer wieder laut über eine Ablöse der US-Währung als globaler Leitwährung nachgedacht. Zudem schwächt Washington damit die von Moskau ersonnene Shanghai-Kooperation zwischen Russland und China. Seit dem Georgien-Konflikt steht diese Plattform ohnehin auf sehr wackeligen Beinen, weil sich Peking um ein Haar an die Seite Georgiens gestellt hätte. Mit dem Ausrufen einer strategischen Partnerschaft erhöhen die USA die Handlungsfreiheit Chinas gegenüber Russland - und können so vielleicht auch den Druck auf Nordkorea erhöhen. Ost-Asien ist derzeit Bühne für ein großes geopolitisches und wirtschaftliches Machtspiel - und die USA sind diejenige Kraft, die das Gleichgewicht zwischen den Spielern wie China, Japan, Taiwan, Vietnam, den Philippinen und anderen entscheidend verändern kann. Das Angebot an China ist deshalb eine geschickte Strategie, bestehende Probleme in dieser Region nach den Vorstellungen der USA zu lösen. Der Zeitraum umfasst dabei sicher kein ganzes Jahrhundert, aber doch vielleicht einige Jahre. Wie es in dreißig Jahren ausschaut, weiß natürlich keiner. Da leben dann vielleicht schon ein paar Millionen Chinesen in den riesigen, aber weitgehend menschenleeren Gebieten Russlands im fernen Osten und wir haben einen ganz anderen Konflikt vor uns.
Der Nahe und Mittlere Osten, ja überhaupt das Verhältnis zur islamischen Welt sind die Achillesferse der Vereinigten Staaten. Vermag Obama hier zumindest die Weichen richtig zu stellen? Schnelle Erfolge sind ja ohnehin nicht zu erwarten.
Das haben schon viele vor ihm versucht, der letzte war George W. Bush, allerdings sind die Neokonservativen fast ausschließlich auf der israelischen Schiene gefahren. Obama ist der erste Präsident seit Ronald Reagan, der versucht, das Nahost-Problem nicht länger nur aus der israelischen Perspektive zu betrachten und den Dialog mit der islamischen Welt konstruktiv aufzunehmen. Hinter die Erfolgsaussichten muss man aber ein Fragezeichen setzen: Obamas Rede zum Islam an der Universität Kairo ging in den arabischen Massenmedien fast unter, in Israel dagegen wurde sie fast wortwörtlich abgedruckt, aber mit teils sehr, sehr kritischen Kommentaren versehen - übrigens auch in den USA. Aus Sicht der Israelis ist diese neue Strategie eine Bedrohung und die andere Seite nimmt sie, wenn überhaupt, nur am Rande wahr. Israels Haltung ist aber das Kernproblem für die Beziehungen der islamischen Staaten zum Westen - von Marokko bis Indonesien. Ohne diese Lösung gibt es keinen EU-Mittelmeerdialog, bleiben die Verflechtungen von Hamas, Hisbollah, Iran und Syrien aufrecht, auch die Sympathien für die Taliban und den Terror.
Ist es überhaupt vorstellbar, dass sich eine US-Administration von Israel abwendet?
Kaum. Man muss das von Washington aus sehen: Israel ist nicht nur Hilfeempfänger der USA, sondern auch ein Verbündeter - obwohl Washington, nüchtern betrachtet, diesen Brückenkopf in einer zentralen Region gar nicht brauchen würde. Die USA haben Stützpunkte im Bahrein, in Kuweit, in den Emiraten, in Oman; einer der engsten Verbündeten ist, was oft übersehen wird, Jordanien; dasselbe gilt für Ägypten; die USA sind heute in Afghanistan, im Irak und natürlich in Saudi-Arabien. Wenn man sich die Ebene der Regierungen ansieht, haben die USA in Nahost bis auf den Iran und Syrien fast ausschließlich Verbündete. Und was die US-Innenpolitik betrifft, wird oft übersehen, dass auch der Bible Belt, also der religiös geprägte Mittlere Westen, entschlossen hinter Israel steht. Die Querverbindungen zwischen den USA und Israel lassen sich innenpolitisch also nicht allein auf dessen starke politische Lobby im Osten der USA reduzieren.
Im Hinblick auf die dritte monotheistische Religion, den Islam, tragen jedoch weder diese starken religiösen Prägungen noch die theokratischen Tendenzen der US-amerikanischen Ideengeschichte zu einem besseren Verständnis bei.
Dazu ist die Zahl der Moslems in den USA einfach viel zu gering - rund ein Prozent der Bevölkerung, und dabei handelt es sich überwiegend um Afro-Americans. Von daher fehlt ihnen auch das politische Gewicht. Für ein tieferes Verständnis fehlen die historisch tragfähigen Fundamente, im Grunde genommen mussten sich die USA erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit der islamischen Welt auseinandersetzen, davor war dieser Raum fast zu Gänze britisches Einflussgebiet und in Nordafrika französisches. Und vor dem Hintergrund des Kalten Krieges mit der Sowjetunion setzte man eben auf Verbündete, die sich anboten: Das war so mit dem Schah in Persien, mit den Präsidenten von Pakistan und mit dem Herrscherhaus von Saudi-Arabien, das ja seit Mitte der dreißiger Jahre Verbündeter der USA ist.
Jetzt wird die Vormachtstellung der USA von neuen Staaten herausgefordert - vor allem China und Indien drängen in die erste Reihe. Wie nachhaltig sind die machtpolitischen Ressourcen der USA?
Diese Frage kann man nicht so einfach beantworten. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass seit den 70er Jahren eine Reihe von Autoren vom Niedergang der USA sprechen. Dagegen stehen Analytiker, für die Amerika auch aus der aktuellen Krise gestärkt hervorgeht. Die Wahrheit wird wohl irgendwo zwischen diesen beiden Hypothesen liegen. Bis 1945 waren die entscheidenden Machtressourcen Kohle und Stahl, Bevölkerungszahl und landwirtschaftliche Autonomie. Dank diesen konnten die USA 1944 mehr Rüstungsgüter produzieren als alle anderen kriegführenden Staaten zusammen. Später haben die USA ihr Potenzial demonstriert, als sie unter der Clinton-Administration innerhalb von zwei Jahren ein gigantisches Budgetdefizit in einen Überschuss umgedreht haben. Natürlich holen derzeit Staaten wie China oder Indien stark auf, aber relativ gesehen handelt es sich dabei um recht kleine Schritte vorwärts - und beide Staaten stehen vor enormen sozialen wie ethnischen Problemen. Kurz gesagt: Auch die Bäume von Amerikas Konkurrenten wachsen nicht grenzenlos in die Höhe.
Zur Person
Friedrich Korkisch wurde 1940 in Znaim geboren. Der Oberst und Ministerialrat im Ruhestand ist Experte für Militär-, Sicherheits- sowie Internationale Politik. Studien an den US-Universitäten Santa Barbara City College (Kalifornien) und Michigan sowie Wien mit den Schwerpunkten Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Völkerrecht.
Korkisch war Mitglied der österreichischen Delegation bei der KSZE/OSZE sowie Military Adviser and Chief Representative 1991-2002; von 1998 bis 2002 war er beim Nato Air Defense Committee. Als Lektor unterrichtet der ausgebildete Flugzeugtechniker unter anderem an der Universität Wien sowie beim Strategischen Führungslehrgang der Bundesregierung.
Heute ist Korkisch Direktor des Instituts für Außen- und Sicherheitspolitik in Wien und Santa Barbara (Ca.), Repräsentant der Landesverteidigungsakademie am Düsseldorfer Institut für Außen- und Sicherheitspolitik sowie Präsident des Club Alpbach Wien und Vorstandsmitglied beim Europäischen Forum Alpbach.
Korkisch lebt in Wien und Santa Barbara, USA.