)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 25 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Den 70ern entkommt man nicht, ganz gleich, wie sehr man es auch versucht. Nein, ich meine damit nicht das rüstige Seniorenalter, vielleicht sogar in ferner Zukunft Vorpensionsalter, sondern
schlicht eine Zeitspanne im vergangenen Jahrhundert oder · wenn man es genau bzw. pedantisch nehmen will · im gerade ablaufenden Säculum.
Während man als Zuseher ganz unschuldig "Wien heute" (Montag, 19 Uhr, ORF 2) verfolgt, wird plötzlich ein kurzer Ausschnitt des einzigen ABBA-Auftritts in Österreich (in der Sendung "Spotlight" mit
dem jungen Peter Rapp) gesendet. Da wird man als Mitdreißiger sofort sentimental und wünscht · ohne sich um die langfristigen Folgen zu kümmern · sogleich eine Wiederholung dieser musikalischen
Sendereihe.
Aufgetaucht ist dagegen "Mister Mattscheibe" Oliver Kalkofe. Für Premiere World moderierte er zum Jubiläum der Reihe "Zapping" die 2000. Ausgabe dieser Kurz-Hoppala-Sendung. Fast tagtäglich strahlt
das Pay-TV auf einen seiner verschiedenen Kanäle "Zapping 2000" aus. Und wer diese "gezappten" Augenblicke des unfreiwilligen TV-Humors gesehen hat, weiß, wie schwerfällig und matt Rapps "Hoppala"
wirklich ist.
Wenn einer Nachrichtensprecherin plötzlich die Zahnprothese verrutscht und sie trotzdem professionell weitermoderieren will oder bei einer Spiel-Show Tageszeitungen mit einer Tätigkeit am "stillen
Örtchen" freimütig assoziiert werden, erhält man eine kleine Ahnung davon, was man sich beim Fernsehen erspart hat. Zumindest an "Zapping" sollte man deswegen nicht vorbeizappen.