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Frischer Schwung zum Wochenschluss

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Bei geringeren Handelsvolumina als in den Wochen zuvor verlief die Kursentwicklung an der Wiener Börse an den ersten Tagen nach Ostern in ruhigeren Bahnen. Am Freitag gab der Markt jedoch wieder ein kräftiges Lebenszeichen von sich und ging mit frischem Schwung ins Wochenende.


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Eine Reihe von Unternehmen präsentierte in dieser Woche die endgültigen Ergebnisse 2004. Wirklich Neues gab es allerdings nicht zu entdecken, weil die Zahlen durchwegs den bereits bekannten vorläufigen Werten entsprochen haben. Selbst die Bestätigung neuer Rekorde konnte die Investoren zunächst nicht aus ihrer Reserve locken. Erst nach eingehender Analyse der Zahlen und der Aussagen über die weiteren Strategien und Ziele der Unternehmen ist die Bereitschaft Anleger zu neuen Engagements wieder gewachsen.

International war das Börsegeschehen wenig spektakulär. Das Zünglein an der Waage war diesmal wieder der Ölpreis. Kaum schöpften die Börsianer durch den Ölpreisrückgang wieder Hoffnung, wurde diese durch eine neuerlich starke Verteuerung wieder zerstört. Vor allem die amerikanischen Aktienmärkte litten unter dem Auf und Ab beim Schwarzen Gold. Die europäischen Börsen waren davon weniger stark betroffen, insbesondere auch Wien. Nachdem sich das Kursniveau am Wiener Aktienmarkt in der Karwoche um rund 1 % abgeschwächt hatte, konnte in dieser - ebenfalls um einen Tag verkürzten - Woche das verlorene Terrain mehr als wettgemacht werden.

Der ATX erhöhte sich um 2,13% und schloss die Woche mit 2.671,04 Punkten. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt stieg um 1,87% auf 1.019,81 Zähler. Der ViDX der wachstums- und technologieorientierten Werte konnte nach der kräftigen Korrektur in der Vorwoche wieder Boden gut machen und legte um 2,68% auf 1.895,17 Punkte zu.

Für eine gewisse Überraschung im Prime Market sorgte Constantia Packaging, die einen neuen Ergebnisrekord und eine Verdoppelung des Gewinnes je Aktie auf 2,25 Euro bekanntgab, was der Aktie entsprechenden Auftrieb (+7,7%) verlieh. Die Aktie schloss nur um 50 Cent unter dem neuen Hoch von 30,50 Euro. Kräftig angezogen haben auch BETandWIN.com (+9%) sowie Wienerberger (+7,5%) nach Bekanntgabe der endgültigen Zahlen und der weiteren Expansionsstrategie. Wienerberger will heuer das Ergebnis um mindestens 10% steigern sowie 250 Mio. Euro in kleinere Zukäufe und 100 Mio. Euro in die Erhaltung der bestehenden Werke investieren. Wienerberger prüft aber auch Gelegenheiten für größere Akquisitionen in Westeuropa und den USA. BA-CA notierte fester (+5,7%) und tastete sich an den alten Höchststand von 78,50 Euro vom 9. März dieses Jahres heran.

Gesucht waren in dieser Woche auch S&T (+4,8%), voestalpine (+4,6%), Palfinger (+2,8%), Rosenbauer (+2,7%) und Schoeller-Bleckmann (+2,5%). Der Kran- und Hebesystemhersteller Palfinger wurde von der RCB auf "Kauf" hochgestuft und das Kursziel wurde von 45 auf 49 Euro angehoben. Nach Meinung der Analysten ist Palfinger nach den jüngsten Rückgängen wieder attraktiv bewertet. Freundlicher präsentierten sich außerdem Telekom Austria (+2,6%), Brain Force (+2,3%) und die sehr volatile JoWooD (+4,5%). Für Telekom Austria haben die Analysten der Erste Bank das Kursziel von 14 auf 17 Euro angehoben.

Auf der Verliererseite standen UIAG (-5,9%), Head (-4,6%), Wolford (-3,5%) und Mayr-Melnhof (-3,3%). Schwächer tendierten auch BWT, EVN, und Investkredit. Die RCB-Analysten haben das Kursziel für OMV von 255 auf 285 Euro angehoben, was vom Markt aber weitgehend ignoriert wurde.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"