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In der Hoffnung auf eine baldige wirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr ist das Interesse der Anleger für Aktien international und auch in Österreich wieder angesprungen. Die Anleger scheinen außerdem aus der Vergangenheit gelernt zu haben und beziehen nun schon sehr früh Position, um beim Aufschwung von Anfang an dabei zu sein.
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Unterstützt wurden der Optimismus der Anleger durch den US-Einkaufsmanagerindex NAPM, der überraschend wieder Wachstum für die Dienstleistungsunternehmen in den USA signalisiert. Der an den Finanzmärkten stark beachtete Index übertraf mit 51,3 den Wert des Vormonats um 10,7 Punkte und befindet sich damit wieder im expansiven Bereich. Der Wiener Aktienmarkt hat sich den guten internationalen Vorgaben angeschlossen, konnte dem Tempo aber nicht ganz folgen. Nach schwachem Wochenbeginn, mit einem ATX-Rückgang von 1,3%, zogen aber auch hierzulande die Kurse deutlich auf ein hier seit seit Mitte September nicht mehr gesehenes Niveau. Auch am Freitag, als international Konsolidierung angesgat war, legte Wien etwas zu. Der Umsatz war in den ersten Dezembertagen allerdings mit einem durchschnittlichen Tagesvolumen von nur 44 Mio. Euro (knapp über 600 Mill. Schilling) um gut ein Drittel geringer als in der Vorwoche.
Nach dem schwachen Wochenstart ist der ATX viermal in Folge angestiegen und schloß die Woche mit 1.134,88 Punkten, was gegenüber der Vorwoche ein Plus von 1,3% bedeutet. Der ATX50, der ab Anfang 2002 durch den ATX Prime ersetzt wird, erhöhte sich in der abgelaufenen Woche um 1,1% auf 586,86 Zähler. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt verbesserte sich um knapp 1,1% auf 462,31 Punkte. In der Performance zurückgeblieben sind in der abgelaufenen Woche die im ViDX abgebildeten wachstums- und technologieorientierten Werte. Der ViDX stieg lediglich um knapp 0,7% auf 833,38 Zähler.
Im ATX-Markt präsentierten sich Austrian Airlines mit einem Plus von 10,4% überraschend stark. Kräftig zulegen konnten auch Verbund (+10,1%) und Generali (+5,5%). Freundlich auch OMV (+4%), Palfinger (+3,3%) und CyberTron (+3,2%). Die Rückgänge waren im ATX-Segment sowohl in der Anzahl als auch im Ausmaß gering. Am stärksten verloren Wienerberger (-2,9%) sowie RHI und Wolford (je -2%).
Im Specialist Market zählten in erster Linie jene Werte zu den Verlierern, die ab Anfang 2002 nicht im Prime Market vertreten sind, sondern im Standard Market Continuous gelistet werden. Davon betroffen waren Performance AG (-11,4%), stage1.cc (-5,6%), bauMax (-4,7%) und Admiral Sportwetten (-4,5%). Stärker nachgegeben haben allerdings auch Hirsch Servo (-7,8%) und Rosenbauer (-5,1%), die künftig im Prime Market notieren werden. Deutlich zulegen konnten im Specialist Market insbesondere der Computerspieleerzeuger JoWooD (+6,9%), der vor allem vom guten Weihnachtsgeschäft profitiert. Freundlich auch Do & Co (+4,7%), Libro und UIAG mit einem Plus von jeweils knapp über 3%.
Bei den im Auction Market notierten kleineren Werten zogen vor allem Manner (+12%), die BBAG-Gewinnscheine (+8,5%), Mautner-Markhof (+6,6%), die Vogel & Noot Kapitalanteilscheine (+6,3%) sowie Oberbank Stamm (+5,6%) an. Eingebrochen sind hingegen webfreetv mit einem Minus von knapp 40%. Kursverluste von fast 20% verzeichneten VKW, Stadlauer und Readymix Kies-Union.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse