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Fröhliches Sägen am Sessel

Von Bernhard Baumgartner

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Im ORF ist der Wahlkampf um den Chefsessel voll entbrannt. Nachdem langsam klar ist, wo die Frontlinien laufen, brechen jetzt die Dämme des öffentlichen Schweigens und immer mehr hoffnungsfrohe ORF-Direktoren in spe beginnen ihren Claim abzustecken. Anders ist es nicht zu deuten, dass gerade jetzt die ORF-Standortfrage wieder erneut hochzukochen beginnt. Muss der ORF doch vom noblen Küniglberg in das erdigere Erdberg oder kann man wenigstens das Radio-Funkhaus belassen, wo es ist. Radio-Direktor Karl Amon (immerhin auch als Kandidat genannt) sagt ja, ORF-Chef Alexander Wrabetz sagt nein.


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Normalerweise sind Wahlkämpfe für das gemeine Volk eine feine Sache, da geht schon was ab und zu - schließlich will man sich ja beim Wähler beliebt machen. Die Sache ist nur diese: Das Publikum hat davon nichts, denn der ORF-Chef wird nicht vom Volk, sondern von 35 handverlesenen Politik-Vertrauten gekürt. Insofern ist jetzt nicht zu erwarten, dass der ORF ein verzückendes Programm-Feuerwerk abbrennt, um guten Eindruck zu erwecken. Sonst wäre es nicht zu rechtfertigen, warum der ORF sein Publikum mit Heulern wie "Buschpiloten küsst man nicht" noch dazu im Hauptabend (!) auf ORF1 (!) abspeist, während Puls4 in die Jedi-Ritter-Kiste greift.

Dafür darf man sich auf heute, Mittwoch, freuen: "Feindbild Banker?" steht im Club2 auf dem Programm. Eindeutig wie selten zuvor kann man hier bei einer Diskussionssendung das Fragezeichen weglassen. Was rauskommt, ist schon jetzt klar. Vielleicht sollte man je nach Maßgabe der verfügbaren Diskutanten die Sendung sicherheitshalber erst ab 18 freigeben.