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Salzburg oder Salzburg, Festspiele oder Champions League, Netrebko oder Trapattoni waren die Fragen, denen man sich am Mittwochabend stellen musste. Frostige Leidenschaft und Dramen von Strindbergscher Tiefe auf beiden ORF-Kanälen - und sogar sprachlich waren die Stars des Abends im Einklang. Nur das Rahmenprogramm unterschied sich. Während das Sportressort die übliche, ein wenig zu nonchalante Spiel-Analyse durchführte, setzte die ORF-Kultur auf Seitenblicke-Opernball-Feeling und ließ Christoph Wagner-Trenkwitz dem Publikum lauschen. So erfuhr man - vor einem als TV-Gerät getarnten "Heizkörper" schwitzend -, dass Siemens-Chefin Brigitte Ederer ganz begeistert von der Klimaanlage des neuen "Haus für Mozart" war. Schade, wieder sind wir um eine Illusion ärmer, hätten wir doch lieber geglaubt, die unterkühlte Erotik der Netrebko sei für das angenehme Klima verantwortlich gewesen.