)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Sonnenchronik: Die starke Verlängerung der lichten Tage geht weiter, vom 1. mit 12 Stunden 53 auf 14 Stunden 30 Minuten am 30.! Wenn die Sonne 6 Grad unterm Horizont steht, endet die bürgerliche Dämmerung. Dann sind seit Sonnenuntergang 33 Minuten bis zum Erscheinen der ersten Sterne vergangen. Die nautische Dämmerung, gerechnet vom Sonnenuntergang bis zum Eintritt der fast vollen Nacht bei 12 Grad Sonnentiefe, steigt vom 1. mit 1 Stunde 10 bis 30. auf 1 Stunde 19 Minuten. Am 19. erreicht die Sonne in Widerspiegelung ihres Umlaufs um 18.12 Uhr MESZ den Anfang des Tierkreiszwölftels Stier. Im Sterngarten zieht mittags die helle Schattenmitte der Lochscheibe am Nordmast über die Querspange am Nordweg mit dem Stiersymbol und der Aufschrift APR20. Diese Datumsangabe kann im vierjährigen Schaltzyklus des Gregorianischen Kalenders um höchstens einen Tag abweichen.
Mondchronik: Der Abend des 1. zeigt den Mond deutlich mehr als halb erleuchtet. Tags darauf lässt die Libration, seine perspektivische Schwankung, das kleine Mare Crisium randnah stehen. Am 3. finden wir den Mond beim Mars. Auch am 4. rückt die Libration den Mondnordpol randfern. Am 6. ist der Vollmond eingetreten. Eine Vollmondkarte zur Verfolgung der Libration gibt es gratis vom Astronomischen Büro.
Der April-Vollmond ist heuer der Ostervollmond, der erste Frühlings-Vollmond. Nach kirchlicher Regel wird dieser Termin nach einer vereinfachten Regel berechnet. Nach dieser gilt der folgende Sonntag als Ostersonntag, heuer der 8. April. Der astronomische und der kirchliche Vollmond unterscheiden sich nur wenig. Es kommt selten vor, dass der kleine Unterschied zu einem anderen Osterdatum führen könnte - etwa 2019, 2038, 2045, 2049, ... Diese "Osterparadoxien" sind nur von akademischem Interesse. Für Ostern gilt die kirchliche Regel.
Am 7. durchläuft der Mond seine Erdnähe in der Jungfrau nahe Saturn und am 10. zieht er im Schlangenträger in niedrigster Himmelsbahn vom Auf- bis zum Untergang. Das Letzte Viertel im Schützen fällt auf den 13. und die Libration sorgt dafür, dass am 14. der Fleck Grimaldi so nah als möglich am linken Mondrand und am 15. den Mondsüdpol randfern liegt. Die feine Altlichtsichel steht tief in der Morgendämmerung des 19. nahe Osten und am 21. ist Neumond. Der Mond erscheint als zarte Neulichtsichel niedrig in der Abenddämmerung des 22. im Westnordwesten; er steht in Erdferne im Widder nahe Jupiter. Neben der strahlenden Venus finden wir den Mond am 24. und tags darauf zieht er im Stier in höchster Himmelsbahn. Das Letzte Viertel tritt am 29. im Krebs ein und am 30. lässt uns die Libration nochmals im April das kleine Mare Crisium randnah sehen.
Planetenlauf: Merkur bleibt im Strahlenkranz der Sonne verborgen. Venus strahlt abends hoch zwischen Westen und Westnordwesten aus dem Stier und steht am 3. beim Siebengestirn - Fernglas! Im Sterngarten ist sie bei klarem Himmel ab Monatsmitte freien Auges am Tag zu sehen: Sie steht, von der Himmelsmitte betrachtet, nahe dem Ende des Südmastes - also im Süden rund 70° hoch - am 10. um 15.52 Uhr, am 20. um 15.47 Uhr und am 30. um 15.34 Uhr als weißer Punkt am Himmel. Die Helligkeit des größten Glanzes dauert vom 14. April bis 10. Mai. Mars im Löwen zieht abends hoch vom Südosten in den Südsüdwesten. Jupiter können wir abends bis tief in der Abenddämmerung noch bis 27. im Widder sehen. Saturn in der Jungfrau steht um 20 Uhr horizontnah, später höher zwischen Ostsüdosten und Südosten. Im Fernglas: sein größter Mond Titan. Er steht am weitesten am 7. und 23. westlich und am 15. und 1. Mai östlich des Planeten. Die Vergrößerung des Fernglases zeigt ihn wegen eines Ringsystems nur länglich.
Sternbilderhimmel: Die Karte gilt für den 9. um 21.40 Uhr und für den 23. um 20.45 Uhr. V, J, M und S bedeuten Venus, Jupiter, Mars und Saturn. Jupiter steht gerade noch in der Karte, aber um ihn noch sehen zu können, müssten wir am 9. um 21 Uhr und am 23. um 20.30 Uhr zur Stelle sein. Am Himmel ist jetzt Frühling: Das Große Sechseck um Orion mit Stier, Fuhrmann, Zwillingen, Kleinem und Großem Hund steht zwischen Westsüdwesten und Westen schon niedrig, den hohen Süden beherrscht der Löwe, im Südosten bis Osten finden wir die Jungfrau und den Bärenhüter.
Freiluftplanetarium: Sterngarten Georgenberg, Wien 23: Sa. 14., 20.30 Uhr: Die Frühlingsplaneten 2012. (Schlechtwetter: Wotrubakirche). Sa., 28. 15 Uhr, Astronomietag: Erklärung der Anlage /Bei Schönwetter an der Armillarscheibe: Venus und Mond freisichtig, Lage der Tierkreisebene und Zustandekommen der Jahreszeiten. (Mucke). Stadtlokal, Wien 1, Walfischgasse 12, Sa. 21., 19 Uhr: Die "Österreichischen" Meteorite (Franz Brandstätter, Naturhistorisches Museum).
www.astronomisches-buero-wien.or.at