Zum Hauptinhalt springen

Führung durch zivile Macht

Von William Eacho

Gastkommentare

Irreversibler Klimawandel, Ausbreitung von Pandemien, Weiterverbreitung von Atomwaffen und mit Gewalt ausgetragene Konflikte ausgelöst durch das Versagen schwacher Staaten: Das sind kollektive Herausforderungen, mit denen sich die gesamte internationale Gemeinschaft auseinandersetzen muss. Partnerschaftliches Agieren auf breiter Basis und umfassendes Fachwissen sind nötig. US-Außenministerin Hillary Clinton hat dazu einen Entwurf für den Aufbau von Partnerschaften und die Etablierung von im 21. Jahrhundert unverzichtbaren zivilen Machtbefugnissen vorgelegt.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Ein umfassendes Reformprogramm soll dabei helfen, das zur Bewältigung der gegenwärtigen Bedrohungen erforderliche Fachwissen zur Anwendung zu bringen und die Chancen, die in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit anderen Regierungen, NGOs und der Zivilgesellschaft liegen, zu ergreifen. Selbst das beste Militär der Welt kann keine Virus-Epidemie bekämpfen. Ebenso wenig kann es den Klimawandel stoppen, die Ausbreitung des gewaltbereiten Extremismus verhindern oder im Nahen Osten Frieden bringen.

Entwicklung ist für die Sicherheit der USA von ebenso großer Bedeutung wie Diplomatie und Verteidigung. Auch in einer Zeit knapper finanzieller Ressourcen bekennen sich die USA zur Entwicklung und wollen die US-Behörde für Internationale Entwicklung zur führenden Entwicklungsorganisation der Welt ausbauen. Unsere Bemühungen in diesem Bereich konzentrieren sich auf sechs Bereiche, wo wir gut positioniert sind: Nahrungsmittelsicherheit, globale Gesundheitspolitik, Klimawandel, Wirtschaftswachstum, Demokratie, Menschenrechte und Staatsführung sowie humanitäre Hilfe.

In jedem dieser Bereiche werden wir unser Augenmerk besonders auf die Rolle der Frauen und Mädchen richten, da sie das Potenzial haben, viel zu bewegen. Wir verpflichten uns zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit. Wir wollen Partnerschaften eingehen mit anderen Gebern, mit multilateralen Organisationen und - am wichtigsten - mit den Regierungen und Völkern, denen wir helfen möchten. Ziel unserer Entwicklungspolitik muss es sein, uns selber überflüssig zu machen, indem wir den Regierungen helfen, nachhaltige Strukturen aufzubauen, um selber für ihre Menschen zu sorgen.

Schwache und zu scheitern drohende Staaten, egal in welcher Region der Welt, stellen für die Menschen überall auf der Welt eine Bedrohung dar. Daher bauen wir wichtige zivile Kapazitäten auf, um gemeinsam mit anderen Ländern und deren Völkern den Ausbruch von Konflikten zu verhindern oder deren Auswirkungen abzumildern.

"Die amerikanisch-österreichischen Beziehungen sind stark. Sie beruhen auf beiderseitigen Interessen und gemeinsamen Idealen", sagte Clinton jüngst. Nun haben wir ein Instrument, das uns helfen wird, unsere bereits bestehenden starken Beziehungen noch zu vertiefen und unsere gemeinsamen Interessen, Friedensbemühungen und Ideale zu verfolgen.

William Eacho ist Botschafter der USA.