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Fundgruben für Datenliebhaber

Von Christina Böck

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Sie ist noch jung. Sie hat wahrscheinlich noch Illusionen. Die deutsche Sängerin Schmidt (siehe Interview) steht ja auch erst am Anfang ihrer Karriere. Sie war sicher noch nie auf einer jener Veranstaltungen, die etwa bei der Berlin Music Week diese Woche stattgefunden haben. Jene Veranstaltungen, die bange nach der Zukunft der Musik-Branche fragen.

Denn dass man sich mit der Digitalisierung anfreunden muss, das hat das Musikbusiness mittlerweile eingesehen. Man befindet sich bereits in Phase zwei der Trauerarbeit: die Frage nach dem "Wie". Denn es müsste doch bitteschön möglich sein, den ehemaligen Feind gewinnbringend für sich einzuspannen: Sprich das Internet dazu zu nützen, Kunden zu keilen.

An Ideen hierfür mangelt es nicht. Sind doch gerade die Social Media von Facebook bis Twitter eine wahre Fundgrube für Datenliebhaber. Wenn man es freundlich ausdrücken will. Da findet sich schließlich alles, vom Alter bis zum Konsumverhalten. Es soll sogar schon Überlegungen geben, Menschen mit Informationen zu füttern, die besonders viele Freunde auf Facebook haben - um sie so als günstige Werbeträger einzusetzen. Ein großer Freundeskreis als Machtfaktor - klingt jetzt auch wieder nicht so innovativ. Ganz neu jedoch der Einfall eines Diskutanten in Berlin, der meinte, es müsste doch auch möglich sein, festzustellen, wann jemand einen Song abdreht. Damit man da ansetzt, um ihn so zu komponieren, dass man nicht abdreht. Dann klingt zwar endgültig alles gleich - aber man kann es auch mit ganz vielen Freunden teilen!