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Fünfziger wird am häufigsten gefälscht

Von Sissi Eigruber

Europaarchiv

Mit der Einführung des Euro-Bargelds haben sich auch die Rahmenbedingungen für die Bargeldfälschung verändert: War der Schilling als Währung für den kleinen Wirtschaftsraum Österreich mit 8 Millionen Menschen für professionelle Fälscher noch relativ uninteressant, ist der Euro als Währung für mehr als 300 Millionen Menschen für die organisierte Kriminalität viel attraktiver.


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Bis zur Bargeldeinführung des Euro zu Beginn dieses Jahres, war Österreich als Tourismusland stärker von Valuten- als von Schilling-Fälschungen betroffen gewesen, erläuterte Stefan Augustin von der Österreichischen Nationalbank (OeNB) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zum Thema "Sicherheit vor Euro-Fälschungen".

Laut Bundeskriminalamt wurden seit 1.1.2002 rund 2.420 Euro-Fälschungen aus dem Umlauf gezogen, im gesamten Jahr 2001 waren es mit 1.323 Schilling-Banknoten deutlich weniger. Insgesamt, also bei der Betrachtung von Valuten und Euro-Fälschungen gemeinsam, könne aber kein signifikanter Anstieg festgestellt werden. Die 50-Euro-Banknote bleibt mit 63% aller Euro-Fälschungen die am häufigsten gefälschte Banknote, gefolgt von der 100-Euro-Banknote mit einem Anteil von 29%. Die stärkste Konzentration an Fälschungen wurde in Ostösterreich, vor allem in Wien, verzeichnet. Die Hauptbetroffenen der Falschgeldkriminalität sind eindeutig der Einzelhandel sowie die Gewerbe- und Dienstleistungsbranche. Besonders dort, wo schnelle Bargeldgeschäfte abgewickelt werden, wie in Tabaktrafiken oder im Taxigewerbe, besteht ein erhöhtes Risiko. Daher sollte die Bevölkerung die Sicherheitsmerkmale aufmerksamer kontrollieren. "Der Euro wurde mit allen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen", so Augustin. Entscheidend sei schließlich nicht, wie gut oder schlecht eine Fälschung sei, sondern, ob sie entdeckt werde.