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Funktioniert die Marktwirtschaft?

Von Martyna Czarnowska

Europaarchiv

Wohl lange vor einem EU-Beitritt der Türkei werden Bulgarien und Rumänien Mitglieder der Union. Heute präsentiert die EU-Kommission Fortschrittsberichte zu den beiden Kandidatenländern.


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Was noch im Vorjahr nicht gelang, könnte heuer geschehen: Rumänien erhält den Status einer funktionierenden Marktwirtschaft. Wenn die EU-Kommission heute ihre Berichte zu Rumänien und Bulgarien vorlegt, wird sie den Kandidatenstaaten wohl Beitrittsreife bescheinigen. Damit könnten die Länder wie geplant 2007 Mitglieder der Europäischen Union werden.

Allerdings wird laut der Nachrichtenagentur Reuters eine Schutzklausel vorgeschlagen: Der Beitritt könnte um ein Jahr verzögert werden, sollten die Staaten ihre Reformen im Wirtschafts- und Verwaltungsbereich nicht fortsetzen. Dennoch sollten die Beitrittsverträge "so bald wie möglich" unterzeichnet werden, hieß es aus Brüssel.

Während Bulgarien seine Beitrittsverhandlungen abgeschlossen hat, sind mit Rumänien noch vier Kapitel zu verhandeln: Umwelt, Wettbewerb, Justiz und Inneres sowie "Verschiedenes". Chefunterhändler Vasile Puscas zeigt sich zuversichtlich, dies bis Jahresende abzuschließen.

Ermutigende Aussichten

Doch ausschlaggebend ist nun die Bescheinigung einer funktionierenden Marktwirtschaft. "Eine negativ ausfallende Entscheidung der Kommission wäre eine Überraschung", kommentierte gestern Marianne Kager, Chefvolkswirtin der Bank Austria Creditanstalt.

Denn die wirtschaftlichen Aussichten in Rumänien seien auch für die kommenden Jahre ermutigend. Im Schnitt der vergangenen Jahre wuchs die rumänische Wirtschaft um 5,2 Prozent. Mit einer Zuwachsrate des BIP von knapp 6 Prozent werde sie diese Wachstumsdynamik heuer sogar übertreffen.