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Für Agrarminister Pröll ist die Lage dramatisch

Von Veronika Gasser

Europaarchiv

Die anhaltende Dürre in Europa treibt die Bauern zur Verzweiflung. Vor allem der Südosten Österreichs ist stark betroffen. Agrarminister Josef Pröll rechnet auch für heimische Bauern mit sinkenden Einkommen.


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Wenn die brenzlige Situation anhält, werden Österreichs Bauern mit Zuwendungen Katastrophenfonds rechnen dürfen. Es würden schon Gespräche mit dem Finanzminister geführt, meint Gerhard Popp, Sprecher des Agrarministers gegenüber der "Wiener Zeitung". Die Kosten der Schäden seien derzeit noch gar nicht abschätzbar. Doch nationale Hilfe allein wird nicht ausreichen. Pröll erwartet sich aufgrund der Zusagen von EU-Kommissar Franz Fischler Taten der Gemeinschaft. So ist vorgesehen, dass die EU-Getreidelager geöffnet werden und die geschädigten Bauern, die kein Futter für ihre Tiere mehr haben, das Korn zu stark reduzierten Preisen bekommen.

Weiters ist vorgesehen, dass die Landwirte stillgelegte Flächen für den Anbau von Grünfutter verwenden dürfen. Doch die Freigabe durch die Kommission kommt wegen der ausgetrockneten Böden für den Bauernbund viel zu spät. Dessen Präsident Fritz Grillitsch bekräftigt: "Wir erwarten uns künftig ein rascheres Handeln, das der Praxis und den Notwendigkeiten der Realität entspricht." Er fordert Geld auch von Bund und Ländern.

Besonders brisant ist die Situation in Italien und Teilen Frankreichs, dort mussten Tiere notgeschlachtet werden. Auch Ungarns Bauern leiden stark unter der Trockenheit. Die Regierungen haben Hilfe zugesichert. In Österreich sind vor allem Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Teile Kärntens stark betroffen, sagt Josef Siffert, Sprecher der Landwirtschaftskammern.

Heuer konnte in der Südsteiermark nur einmal Grünfutter geschnitten werden, üblicherweise geht es dreimal. Die Futtermittelknappheit ist somit das größte Problem, so Pröll. Gibt es in den nächsten Tagen den heiß ersehnten Regen, dann besteht für die Maisernte Anlass zur Hoffnung. Bauern, die eine Ernteversicherung abgeschlossen haben, können mit Entschädigungen rechnen. Doch nur ein Drittel der Getreideanbauer ist versichert.