Kanzlerkandidatur kommt zusehends ins Wanken.
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Seit Wochen müssen sich die deutschen Grünen schützend vor ihre Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock stellen, nachdem auf diese ein Vorwurf nach dem anderen einprasselt: Dass sie ihren Lebenslauf geschönt, Nebeneinkünfte zu spät gemeldet und nun auch noch, dass sie bei ihrem Buch "Jetzt" ganze Seiten abgeschrieben hat. Vor allem wollten die Grünen eines verhindern: Eine Debatte, ob Baerbock die richtige Kandidatin ist.
Doch nun ist der Geist endgültig aus der Flasche: Denn ausgerechnet die linke, Grün-affine "tageszeitung" plädiert in einem sehr scharfen Kommentar dafür, dass Baerbock verzichtet und dem Co-Parteichef Robert Habeck den Vortritt lässt. "Baerbock ist an ihrem eigenen Ehrgeiz gescheitert", heißt es. Nun befänden sich die Grünen in Umfragen auf dem Weg nach unten. Ein schlechtes Wahlergebnis der Grünen sei katastrophal für den Klimaschutz und bei diesem würd jedes Jahr dreifach zählen.
Spekulierten die Grünen im Frühling noch, größte Partei zu werden, müssen sie nun schauen, wie sie sich zweieinhalb Monate vor der Bundestagswahl aus dieser plötzlich misslichen Lage befreien. (klh)