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Der olympische Gedanke "Dabeisein ist alles" ist für Gerhard Randa, Generaldirektor der Bank Austria, zu wenig: "Wir wollen einen absoluten Spitzenplatz in Europa erreichen." Gemeinsam mit der bayerischen HypoVereinsbank soll das gelingen. In der Bank Austria ist man derart zuversichtlich für das Zustandekommen der geplanten bayerisch-österreichischen Bankenehe, dass man sich mit möglichen Alternativen gar nicht beschäftige, sagte Randa am Freitagabend vor Journalisten.
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"Wir haben größtes Vertrauen in die Übernahmekommission und sind überzeugt, dass sie ein seriöses, objektives Urteil fällen wird - und das ohne Zurufe von außen", betonte Randa. Konrad Fuchs, der Vorsitzende der Kommission, will seine Entscheidung noch vor der außerordentlichen Hauptversammlung der Bank Austria am 27. September 2000 bekanntgeben. Kommt das "OK", müssen nur noch die Aktionäre der Transaktion zustimmen. Die Bank Austria rechnet mit einer "überwältigenden Mehrheit" von "deutlich mehr als 75%".
Von der Aktionärin Westdeutsche Landesbank (WestLB) gebe es noch keine offizielle Stellungnahme, Randa ist aber "sehr optimistisch, dass wir hier keine kontroversiellen Positionen sehen werden." Auch von der Banca Intesa wird erwartet, dass sie den Deal unterstützt. Überhaupt habe er, Randa, noch keinen wesentlichen Aktionär getroffen, "der gesagt hat, das ist schlecht, ich bin dagegen." Ein massives Barangebot nach den Regeln des Übernahmerechts werde es nicht geben, der ganze Deal würde dann platzen.
Unabhängig vom Zustandekommen der Verschmelzung mit der HVB bietet die Bank Austria diese Woche um die Slowakische Sparkasse (Slovenska Sporitelna) mit.
Ein "Näherrücken" von HVB und Bayerischer Landesbank (BayernLB) steht nach Worten von Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber "überhaupt nicht zur Diskussion". Stoiber wurde am Freitag in Wien zu kolportierten Überlegungen aus München in Richtung einer Fusion der Großbanken HVB und Landesbank angesprochen. Die Landesbank ist zur Hälfte im Besitz der Sparkassen, zur Hälfte in bayerischem Staatsbesitz. An der HVB ist der Freistaat Bayern mit knapp 7% beteiligt. Er würde den Zusammenschluss von Bank Austria und HypoVereinsbank sehr begrüßen, sagte Stoiber. "Es ist ein Zusammenschluss und keine Übernahme", betonte er nach einem Gespräch mit Bürgermeister Michael Häupl.