Wenn Jugendliche und Bürgermeister verzweifelt gegen die Erderwärmung protestieren, so ist das löblich. Der Ausweg liegt aber woanders.
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Seit der vom Temperaturgegensatz zwischen arktischen und mittleren Breiten angetriebene zirkumpolare Höhenstrom Kraft verloren hat, mäandert er, statt eine stabile Westwetterlage zu generieren, zwischen Nord und Süd hin und her und bewirkt, dass mitunter bis in Passatregionen isländisches Wetter und bis nach Skandinavien subtropische Temperaturen vorherrschen. Wer in letzter Zeit auf Madeira gewandert oder ins Meer gestiegen ist, kann ein Lied davon singen. Daran kann auch ein stabilisierter CO2-Level nichts ändern. Denn der einmal in Gang gekommene Nord-Süd-Ausgleich schwächt den Jet-Strom noch mehr und die wegen des schrumpfenden Eisschildes verringerte arktische Albedo (Reflexionsstrahlung) verstärkt die Licht- und Wärmeabsorption in dieser Region. Was nottut, ist ein sukzessiver Ausstieg aus dem Erdöl, das für den nicht absorbierbaren CO2-Anstieg (nebst anderen schädlichen Abgasen) hauptverantwortlich ist.
Die Verzweiflung der Jugend ("Fridays for future") oder einzelner Lokalpolitiker, denen offenbar keine Alternative bleibt, als in ihren Regionen (wie zuletzt in Traiskirchen) den "Klimanotstand" auszurufen, kann ich nachvollziehen. Doch was vermögen solche Protestmaßnahmen gegen eine mit Zähnen und Klauen kämpfende Öl-Lobby ausrichten, die uns als Trostpflaster erneuerbare Energien (Sonne und Wind) einredet und die Schuld am Klimawandel rülpsendem Weiderind zuschieben möchte? Dabei liegt die Lösung, wie wir die Ölwirtschaft um gut zwei Drittel schröpfen könnten, fertig auf dem Servierteller.
Wer etwa am Stuttgarter Kongress über Neue Energietechnologien (21. bis 23. Juni) teilgenommen hat, kommt aus dem Staunen nicht heraus: Da werden Magnetmotoren mit bis zu 7,5 kWh Leistung vorgeführt, die - Relativitätstheorie hin oder her - Energie aus dem Vakuum abzweigen und keine Steckdose benötigen. Da werden Automotoren gezeigt, die energieeffizient mit aufbereitetem Wasser, sogenanntem HHO-Gas, laufen und kein oder fast kein Benzin benötigen und dementsprechend kaum CO2 ausstoßen. Da wird von (industriell bereits käuflichen) Heizsystemen berichtet, die auf Basis nuklearer Transmutation ("Kalte Fusion") - Schulphysik hin oder her - mit ein paar Gramm Nickelpulver ein Jahr lang Wärme oder Strom für ein ganzes Haus erzeugen.
Würden diese Technologien in einer Kraftanstrengung, vergleichbar jener der Mondlandung (J. F. Kennedy, 1961: "Noch in diesem Jahrzehnt...!"), gefördert, dann könnte tatsächlich binnen weniger Jahre der CO2-Ausstoß auf vorindustrielles Niveau abgesenkt und mittelfristig das Klima gerettet werden. Solange aber Desinformation und Mafiamethoden gegen diese Neuen Technologien zum Einsatz kommen - Andrea Rossi, Viktor Schauberger, Stanley Meyer als Beispiele prominenter Opfer - und solange man sich mit gehandelten CO2-Zertifikaten eine vermeintlich weiße Weste besorgen kann, wird sich an unserem Klima allem jugendlichen Idealismus und aller Verzweiflung zum Trotz nichts ändern.
Walter Rella ist Mediziner mit Forschungsschwerpunkt Bio- und Umweltethik.