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Für Freudentränen noch zu früh

Von Christoph Rella

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Jetzt ist es aber soweit: Steffen Hofmann ist nach einem gefühlt halben Dutzend Abschieden in die Fußball-Pension gewechselt. Wieder mit reichlich Tränen, aber dafür mit einem 4:2-Sieg seiner Freunde-und-Legenden-Elf über die Rapidler Kampfmannschaft. Obwohl, ein echter Kampf war das Abschlussspiel am Sonntag, das sogar live im ORF - nachdem die Bundesligarechte perdu sind, hat man ja Zeit - übertragen wurde, nicht. Hofmann erzielte gleich alle (!) Tore. Man will ja dem Idol doch einen ehrenhaften Abgang und gleichzeitig idealen Einstieg als frisch gebackenen Talente-Coach gönnen. Was genau er in dieser Position machen wird, außer den Spielern beim Training zuzuschauen und "Gespräche" zu führen, wusste der grün-weiße Rekordkicker im WZ-Interview selbst noch nicht so genau.

Nun, man wird sehen, welche Akzente Hofmann setzen kann. Und ob den Abschiedstränen umgehend Freudentränen folgen werden. Immerhin hat ja Rapid mit ihrem jüngsten "Gröspaz" ("Größter Spieler aller Zeiten") noch viel vor - schon länger gibt es Gerüchte, er könnte demnächst Fredy Bickel als Sportdirektor beerben, was sich Hofmann im Übrigen auch sehr gut vorstellen kann, wie er sagt. Nun ist Bickel aber erst seit 2016 bei Rapid, hat beste Referenzen (unter anderem als Sportverantwortlicher bei Young Boys Bern) vorzuweisen und ist mit 53 Jahren auch noch nicht wirklich pensionsreif. Da ist Geduld nicht das Schlechteste. Denn ein guter Kicker ist nicht automatisch ein guter Sportchef. Die Austria wird das bestätigen.