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"Für manche ist es 5 vor 12"

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Private Altersvorsorge ist in jedem Alter möglich, doch "für manche ist es 5 Minuten vor 12", betonte der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, Peter Püspök, vergangene Woche in einer Pressekonferenz, bei der auch eine Umfrage zur Pensionsreform präsentiert wurde.


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Das Ergebnis: 54% der befragten 40- bis 60jährigen glauben nicht daran, dass das staatliche Pensionssystem die Altersvorsorge in zehn Jahren sicherstellen kann. Über ein Drittel der Befragten wird auf die angekündigte Pensionsreform mit eingeschränktem Konsumverhalten reagieren und weniger Geld ausgeben. Ebenso viele wollen Eigenvorsorge betreiben.

Die Reparatur der prämiengeförderten Zukunftsvorsorge wird seitens der RLB NÖ-Wien begrüßt. "Bei 62 Jahren mit der Förderung aufzuhören, war Unsinn", so Gerhard Rehor, Leiter der Geschäftsgruppe "Finanzmärkte" in der RLB NÖ-Wien.

64% der Befragten wissen nicht, wie hoch ihre gesetzliche Pension sein wird. Die Raiffeisenbanker fordern daher mehr Transparenz bei den staatlichen Pensionsleistungen. Durch eine jährliche Information seitens der Sozialversicherungsträger über den individuellen Pensionsanspruch-Status könnte mehr Bewusstsein für die "Pensionslücke" geschaffen werden. "Das wäre ein regelmäßiger Anstoß für die Menschen, Eigenvorsorge zu betreiben", so Püspök. Er gab aber auch zu, dass es sich nicht jeder Österreicher und jede Österreicherin leisten könne, etwas für später wegzulegen. Rehor schätzt, dass für etwa ein Drittel der Bevölkerung Eigenvorsorge "sehr schwierig" sei. Bei dieser Gruppe sei aber auch die Pensionslücke nicht so groß wie bei Beziehern höherer Einkommen.