Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) fürchtet sich vor einem langsamen Abdriften in die Bedeutungslosigkeit. Der Grund dafür ist das neue Hochschulgesetz, das bei den kommenden ÖH-Wahlen erstmals zur Anwendung kommt.
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In der Bundesvertretung seien künftig nicht mehr politische Fraktionen, sondern nur mehr die Universitätsstandorte vertreten, da diese die Mandatare entsenden, bedauern Patrice Fuchs (VSSTÖ) und Barbara Wittinger (Gras), das Führungsduo der Österreichischen Hochschülerschaft bei einem Hintergrundgespräch vor Journalisten anlässlich der bevorstehenden ÖH-Wahlen.
Ihre Angst: Die Studentenvertretung könnte mittel- und langfristig in die Bedeutungslosigkeit abdriften, da sich durch das neue ÖH-Gesetz (siehe nebenstehenden Artikel) der Charakter der ÖH verändert, sprich entpolitisiert, werde. Studierende seien bereits jetzt nur mehr schwer für ein Engagement bei der ÖH zu motivieren - durch das neue ÖH-Gesetz könnte sich dieser Trend noch weiter verstärken.
Als "Sargnagel" für diese Entwicklung erscheint beiden im Nachhinein die Einführung der Studiengebühren. Deren Aufhebung erwarten sich Wittinger und Fuchs aber mittlerweile nicht mehr im Falle eines Regierungswechsels auf Bundesebene hin zu Rot-Grün. "Für die SPÖ würde ich hier nicht die Hand ins Feuer legen", so Fuchs. Größere Hoffnung besteht lediglich für eine Änderung der Änderung des neuen ÖH-Gesetzes.
Wittinger könnte sich dabei durchaus mit einem Modell anfreunden, das auf die soziale Gerechtigkeit explizit Rücksicht nimmt, schließlich sind die beruflichen Erfolgsaussichten mit einem abgeschlossenen akademischen Studium ungleich besser als ohne ein solches. Eine erhöhte Steuerleistung ab einem gewissen Einkommen wäre für sie als Beitrag für den sozialen Ausgleich daher durchaus vorstellbar und sinnvoll, erklärt sie gegenüber der "Wiener Zeitung".