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Was wäre die Werbung ohne die Qual der Wahl? Suggeriert doch die Annahme, zwischen zwei Produkten - ob nun auf Basis des Preises oder der Qualität - frei wählen zu können, ein gerüttelt Maß an Freiheit. Nutzt aber nix, wenn beide Produkte, sagen wir ein Haarshampoo der Marke A und der Marke B zum Beispiel, vom selben Konzern, sagen wir Unilever zum Beispiel, verkauft werden. Mit einer Wahl hat das dann nämlich nichts mehr zu tun, der Gewinn geht in beiden Fällen an ein und denselben Hersteller.
Im Fußball ist das nicht anders. Als schönes Fallbeispiel dient hierzu der Getränkefabrikant Red Bull. Auch hier tragen die beiden Produkte, also die Mannschaften Red Bull Salzburg und Pasching, unterschiedliche Aufkleber, die suggerieren sollen, der eine Klub habe mit dem anderen nichts zu tun. Allein drinnen ist hier wie dort dasselbe: Dabei muss man nicht nur den Millionen folgen, um zu begreifen, wer wirklich hinter beiden Marken steckt. Denn dass die Entscheidungen "in Salzburg" getroffen werden, hat zuletzt sogar Paschings Coach Gerald Baumgartner zugegeben.
Grundsätzlich kann Red Bull mit seinen Millionen machen, was es will, aber eines bitte nicht: die Fans für dumm verkaufen. Das kennen wir schon aus dem Supermarkt. Auch wenn es noch so klein gedruckt ist.