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Die Rivalität zwischen Barcelona und Madrid war immer schon etwas Besonderes. Doch dieser Tage sind die Clásicos noch spezieller, da die Philosophien der Klubs so stark divergieren. Die Duelle wecken Erinnerungen an die Theorien des argentinischen Trainers César Luis Menotti, der den Fußball in ein linkes und rechtes Weltbild einteilte. Linker Fußball war für Menotti ein Fest der Intelligenz und Fantasie, ein Tor sollte nicht mehr als ein Pass ins Netz sein, nicht das Ergebnis, sondern die Mittel würden zählen. So wie bei Barcelona, das trotz der Niederlage die eigene Darbietung lobte. Selbst in der Schlussminute hatten die Katalanen noch versucht, Doppelpässe im Strafraum zu spielen.
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Der rechte Fußball würde laut Menotti die Spieler zu "Söldnern des Punktgewinns" machen, viel werde über Arbeit geredet. Und über das Resultat. So wie bei José Mourinho, dem Titelhamster, unter dem selbst die eitelsten Stars bereit sind, auf ihre Extravaganzen zu verzichten, wenn es dem Ergebnis dient. Menotti hätte an Barcelona seine Freude.