)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 9 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Der De-facto-Beschluss der Fifa, die umstrittene Fußball-WM 2022 im Advent abzuhalten, sorgt schon jetzt - sonst wäre es ja nicht Fußball - für hitzige Diskussionen unter den Fans. In etwa nach dem Motto: Public-Viewing mit Punsch, Christkindlmarkt mit Großleinwand - wie soll das bloß gehen? Das wird in der Tat kritisch, denn wenn man die zweistündige Zeitverschiebung bedenkt, müssen die ersten Häferln schon vor Mittag gehoben werden. Daher sei schon jetzt zu Abstinenz geraten, andernfalls kann das Abendspiel sicher nicht mehr in voller Länge mitverfolgt werden. Aber jetzt im Ernst: ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat sich massiv über die Verschiebung mokiert und unter anderem festgehalten, dass nicht nur seine Skisportler unter der fehlenden Aufmerksamkeit leiden würden, sondern auch dem Fußball würden die Fans abhanden kommen, weil die vor Weihnachten lieber Weiß statt Grün im Fernseher leuchten sehen. Bei allem Respekt, diese Feststellung trifft global bestenfalls auf ein Land zu - und das heißt Österreich. Oder welcher Deutsche, welcher Franzose, welcher Italiener sieht sich lieber den Super G von Lake Louise an als das spannende Vorrundenduell zwischen - sagen wir - Brasilien und Spanien. Eben. Was aber stimmt, ist, dass die WM 2022 just in den alpinen WM-Winter der Titelkämpfe 2023 fällt - und da wäre Österreich planmäßig wieder an der Reihe (wahrscheinlich mit Saalbach). Da sind die fehlgeleiteten Fußballer einfach keine gern gesehenen Gäste, weil in dieser Phase ein ganzer Wirtschafts- und Tourismussektor Appetit auf Schnee bekommen soll. Und wenn dann auch noch das ÖFB-Team, angeführt von Routinier David Alaba (30), in Katar dabei ist, werden viel weniger Marcel Hirscher (33) beim Carven zuschauen. Aber bis dahin kann sich noch viel ändern. Die Fifa wohl eher nicht.