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120 Millionen Euro. Die Summe, die Real Madrid für den walisischen Teamstürmer Gareth Bale
ausgeben will, sprengt alles bisher Dagewesene. Und dabei reden wir hier "nur" von der Ablösesumme, nicht vom monatlichen Millionensalär für den 24-Jährigen in Diensten von Tottenham, der zwar als Torgarant gilt, bisher aber noch titellos ist. 120 Millionen Euro - so hoch wird auch der aktuelle Schuldenstand des weißen Balletts beziffert. Allerdings nur netto - denn als Bruttoschulden (ohne den Wert der Spieler) stehen mehreren Hundert Millionen Euro in den Büchern. Das Geschäftsmodell von Real Madrid gerät daher mit dem Bale-Deal erneut in den Fokus. Auf der einen Seite sind die Königlichen mit einem Marktwert von 2,53 Milliarden Euro die Nummer eins aller Sportteams weltweit - und auch beim jährlichen Umsatz liegt man mit 512,6 Millionen Euro ganz an der Spitze. Auf der anderen Seite produzierte das ständige Aufmotzen der Edelmarke mit Stars einen enormen Schuldenberg, der längst Konsequenzen zeitigte: Ex-Präsident Lorenzo Sanz, der bei Real mit dem Schuldenmachen im großen Stil begonnen hatte, droht demnächst eine Haftstrafe; dass offenbar der Steuerzahler für Stars auf Pump zur Kasse gebeten wird, missfällt auch der EU-Kommission, die das möglicherweise überteuerte Grundstücksgeschäft zwischen Madrid und dem Klub rund um das Bernabéu-Stadion prüft; nicht zu vergessen sind die enormen Steuerschulden beim spanischen Staat (alle Vereine stehen mit 670 Millionen Euro in der Kreide). Daher ist nur verständlich, wenn sauber wirtschaftende Vereine wie der FC Bayern auf strikte Einhaltung des neuen Financial Fair Play der Uefa drängen. Die sanktioniert derweil aber nur die kleinen Fische - so muss Málaga heuer im Europacup zuschauen.