EU fordert Stopp der Hinrichtungen in westafrikanischem Land.
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Banjul/Brüssel. Laut einem Bericht von Amnesty International sind in der westafrikanischen Republik Gambia in der Vorwoche erstmals seit 30 Jahren wieder Todesurteile vollstreckt worden. Neun der insgesamt 47 Insassen der Todeszellen - unter ihnen zwei Senegalesen - sollen hingerichtet worden sein. Drei der Exekutierten waren wegen Hochverrats verurteilt worden. Zuvor hatte Präsident Yahya Jammeh angekündigt, dass bis Mitte September alle zum Tode Verurteilten in seinem Land hingerichtet werden sollen.
Gambia verhängt die Todesstrafe unter anderem für Mord und Hochverrat. Vor zwei Jahren berichtete die britische Menschenrechtsorganisation Reprieve, dass Gambia auch für den Besitz von mehr als 250 Gramm Kokain oder Heroin die Todesstrafe eingeführt habe.
Die EU verurteilte am Montag die Exekutionen. EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton forderte eine sofortige Einstellung der Hinrichtungen und kündigte an, dass die Europäische Union entsprechende Reaktionen in Erwägung ziehe. Gambia erhält in einem Fünfjahresplan von 2008 bis 2013 vom europäischen Entwicklungsfondsprogramm insgesamt 65,4 Millionen Euro für Infrastrukturprojekte.