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Ganz echte Freunde

Von Bernhard Baumgartner

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Wie viele Freunde haben wir? Viele? Wenige? Zu wenige? Zu viele? In Oberösterreich hat ein Meinungsforschungsinstitut diese Fragen nun erhoben. Ergebnis: Jeder Österreicher hat durchschnittlich vier Freunde. So richtig einsam fühlen sich nur wenige: Nur vier Prozent können keine Person nennen, mit der sie auf gleicher Wellenlänge sind. Vier Freunde - das klingt erstmal nicht viel. Allerdings kommt das wohl auf die Kriterien an, an denen die Befragten das Thema "Freundschaft" definieren.

Gute Freundschaften zeichnen sich demnach vor allem durch Vertrauen, Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit aus. Wichtige Grundlagen für Freundschaften sind gemeinsame Interessen und ähnlicher Humor. Auch Übereinstimmungen in den Wertehaltungen und Überzeugungen werden als bedeutende Quelle eingestuft.

Das bedeutet dann wohl, dass der Österreicher seine Freundschaftsgunst wohl recht exklusiv handhabt und daher nur richtig gute Freunde auch solche sind.

Wenn Sie jetzt sagen: "Was heißt vier? Ich habe 639 Freunde - auf Facebook" muss ich Sie enttäuschen: Das gilt nicht. Denn bei der Pflege ihrer Freundschaften legen die Österreicher großen Wert auf persönliche und intensive Begegnung. 78 Prozent treten zumindest einmal pro Woche mit ihrem engsten Freund oder Freundin in Kontakt, 13 Prozent sogar täglich. Nur bei der Generation unter 35 überwiegt die digitale Kommunikation. Ist dies im Umkehrschluss also die Generation, die eigentlich real ganz schön alleine ist? Wenn Sie das auch so sehen, klicken Sie doch mal auf "like".