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Um dem gruseligen Halloween-Fernsehprogramm und dem tristen TV-Alltag zu entkommen, gab es am Montag auf ZDF Neo die Möglichkeit, mit dem allseits bekannten Komiker Hape Kerkeling durch die Weltgeschichte zu reisen. Was sich zunächst als amüsant anließ, war es dann aber ganz und gar nicht. Ist das Mittelalter schon trist genug, fasste Kerkeling die historischen Ereignisse dieser Epoche lediglich "total normal" zusammen. Das gesamte Mittelalter in 40 Minuten abzuspielen, ist dann auch für Erwachsene nur in Form von leicht verdaulichen Happen möglich. Dementsprechend oberflächlich waren die Informationen. Das humorvolle Aufbereiten der Geschichte von Kerkeling, der sich minütlich in die jeweiligen Kostüme historischer Größen schwang, hielt sich dann leider auch in Grenzen. Einzig als Kerkeling Karl den Großen darstellte, der mit den dazugehörenden Rittermanieren am großen Tisch Leibspeisen in sich hineinstopfte, gab es einen freiwilligen Moment von Komik. Als Karl der Große mit seinen Gelehrten schwatzt, ist plötzlich ein Handyläuten zu hören. Karl greift zu einem abgenagten Knochen in Handyform, hält ihn ans Ohr und sagt "Hallo". Das war’s auch schon mit der Pointe. Was im Mittelalter vielleicht noch für Komik gesorgt hätte, hat in der Neuzeit einen langen Bart. Dass Geschichte auch gut aufbereitet werden kann, zeigte hingegen ORF III mit dem Dokumentarfilm "Rosas Höllenfahrt". Eine persönliche Suche nach den Ursprüngen der Seele und der Hölle.