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Gar nicht super kombiniert

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Die klassische Kombination mit den Zeiten der Spezialabfahrt und zweier Slalomdurchgänge; ein eigener Bewerb bestehend wahlweise aus Abfahrt oder Super G und einem Kombinationsslalomdurchgang; oder ganz was Neues? Beim Thema Kombination, ob "super" oder nicht, scheiden sich schon lange die Geister. Fakt ist, dass die Disziplin ohnehin schon genauso sanft entschlafen ist, wie die echten Allrounder im Weltcup Mangelware geworden sind. Dass alle Versuche, sie künstlich am Leben zu erhalten, zum Scheitern verurteilt sind, zeigte sich nirgendwo besser als nun in Kitzbühel. Um die Nicht-Abfahrer nicht auf der angeblich schwierigsten Abfahrtspiste der Welt - auch das eine Streitfrage - in Gefahr zu bringen, wollte man den Super G heranziehen, nur um dann einen Kurs zu stecken, den sogar die Abfahrer für grenzwertig befanden. Die konnten diesen dann zwar schon zum Üben für den Samstag nützen - dass viele von ihnen gar nicht erst fertigkombinieren würden, stand aber schon vorher fest. Schließlich tut sich (fast) "niemand, der hier ernsthaft in der Abfahrt vorne mitfahren will", am Abend dann auch noch den Slalom an, wie Hannes Reichelt bemerkte. Freilich, Ausnahmen wie Kjetil Jansrud bestätigen diese Regel, und Techniker wie Marcel Hirscher, die am Samstag einen Ruhetag haben, können durchaus profitieren. Wenn man es mit diesem Format und Zeitplan aber anderen, die ganz passable Kombinierer wären, erschwert bis verunmöglicht, einen von ohnehin nur noch zwei Kombinationsbewerben im Weltcup zu Ende zu fahren, ist das von den Verantwortlichen gar nicht super kombiniert. Denn so führt sich jede Diskussion über eine Neubelebung ad absurdum. Es wäre ehrlicher, sich das gleich einzugestehen.