Wiener Privatbank verhandelt mit Bund. | Staatshaftung für Anleihe soll Kunden Sicherheit geben. | Wien. Neue Wege will die börsenotierte Wiener Privatbank SE im Rahmen des staatlichen Bankenhilfspakets beschreiten. Bisher haben heimische Institute Anleihen, bei denen der Bund für Zinsen und Tilgung haftet, lediglich an institutionelle Investoren verkauft. Nun könnte sich daraus eine Investmentidee für Kleinanleger entwickeln.
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Helmut Hardt, Direktor der Wiener Privatbank, strebt an, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Einerseits erhofft er sich durch eine staatliche Garantie günstigere Konditionen auf allenfalls zu begebende Anleihen. Andererseits will er seinen Kunden eine besonders sichere Möglichkeit der Geldanlage bieten.
"Wir sind derzeit in Prüfungsgesprächen mit dem Finanzministerium", erklärt Hardt gegenüber der "Wiener Zeitung". Einen konkreten Zeitplan gebe es noch nicht. Das Volumen einer derartigen Anleihe würde sich im unteren zweistelligen Millionenbereich bewegen, so der Bank-Chef.
Keine Notwendigkeit sieht Hardt für eine staatliche Eigenkapitalspritze. Nichtsdestoweniger will sich die Wiener Privatbank auf ihrer Hauptversammlung Ende Mai die Möglichkeit sichern, Kapital von Investoren aufzunehmen - für allfällige künftige Expansionsschritte, wie es heißt. Im Vorjahr musste das Institut krisenbedingt einen Verlust von 4,2 Mio. Euro hinnehmen. 2007 hatte es noch einen Gewinn von 12,1 Mio. Euro gegeben.
Constantia Privatbank 2008 knapp positiv
Indes hat auch die krisengebeutelte Constantia Privatbank Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Das im Herbst 2008 von fünf heimischen Großbanken aufgefangene Institut erzielte ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 2,7 Mio. Euro. 2007 hatte das EGT 25 Mio. Euro betragen - inklusive der Immobilientöchter Immofinanz und Immoeast sogar 65,8 Mio. Euro. Das Eigentümerkonsortium sucht derzeit nach einem Käufer.