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Garantieprodukte "wachsen wie Schwammerln aus dem Boden"

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Einen Boom gibt es seit geraumer Zeit bei Anlageprodukten mit Kapitalgarantie. Die Angebote sind unterschiedlich konzipiert und daher schwer vergleichbar. Dennoch gibt es ein paar Tipps, die Investoren auf jeden Fall beachten sollten.


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Die Kleinanleger seien nach dem schlechten Börsenjahr 2001 verunsichert, und daher "wachsen die Garantieprodukte wie Schwammerl aus dem Boden", beschreibt Max Reuter, zuständig für Finanzdienstleistungen beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" die Entwicklung. "Garantie kostet etwas", so Reuter, das sollte jedem bewusst sein, und dementsprechend genau sollten sich die Anleger über anfallende Kosten erkundigen.

Einige Produkte würden nur Sicherheit vorgaukeln, warnt Reuter. Auf jeden Fall müsste klar definiert sein, wie der Anleger und der Anbieter des Produkts am Gewinn beteiligt sind. Wenn daraus eine Motivation zu Erwirtschaftung hoher Gewinne ersichtlich ist, sei dies auch für den Anleger gut. Wenn die Garantie nur darin bestehe, dass das eingesetzte Kapital erhalten bleibt, sei das nicht sehr interessant, insbesondere bei längeren Laufzeiten von 10 Jahren oder mehr müsste auf jeden Fall mehr herausschauen.

"Jede Kapitalgarantie geht natürlich zu Kosten des Ertrags", betont auch Wilhelm Rasinger, Präsident des Interessenverbandes für Anleger (IVA). In vielen Fällen würden die Anleger wohl mit einem Sparbuch oder zumindest mit Investitionen in Bundesanleihen besser aussteigen. Sein Rat daher: "Wer sich nicht über den Aktienmarkt drüber traut, sollte bei anderen Anlageformen bleiben."