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Der Gaspreis, der quasi an den Ölpreis gekoppelt ist, könnte ab Juli steigen. Die Wiengas, aber auch die Oberösterreichische Ferngas kalkulieren noch, wie hoch die Teuerung ausfallen wird. Bei der Wiengas rechne man mit einer Erhöhung um 2 Cent pro m³, betont deren Chef Helmut Miksits.
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Am Rande einer Veranstaltung des Institute for International Research über das neue Gaswirtschaftsgesetz erklärte Miksits, dass die Preise für Erdgas bald steigen könnten. Der jetzige hohe Rohölpreis von 26 Dollar pro Barrel sei auf Dauer nicht zu verkraften. Sein Kollege Wolfgang Gerstl von der Oberösterreichischen Ferngas setzt hinzu: "Wenn uns die Luft wegbleibt, müssen wir reagieren." Derzeit liege der Preis fürs pure Gas bei 14 Cent pro m³, Miksits Wunsch ist es, dass er ab Juli um 2 Cent höher ausfällt.
Keine Freude hat der Wiengas-Geschäftsführer mit der Ankündigung des Regulators Walter Boltz, wonach auch beim günstigsten Gasversorger - das ist Wien - eine Kostenreduktion beim Netz von mindestens 20% möglich sei. "Wenn man weiß, dass wir in den letzten Jahren ein Viertel des Personals abgebaut haben, ist das vermessen. Ein solches Einsparungspotential vorzugeben, ohne mit uns vorher zu reden, ist fahrlässig." Boltz leite zudem mit seiner Botschaft, der Durchschnittshaushalt könnte sich rund 100 Euro pro Jahr ersparen, viele Kunden in die Irre. Denn 700.000 der insgesamt 1,2 Millionen Gasabnehmer entfallen auf Wien. Die Hälfte davon sind Kleinkunden, die weniger als 500 m³ pro Jahr verbrauchen. 250.000 Haushalte konsumieren gar nur 100 m³, deren Jahresrechnung liegt unter 100 Euro. "Damit die Kalkulation des Regulators stimmt, müssten wir noch etwas draufzahlen." Mit diesem Argument verweist Miksits die Vorstellungen der Reguliergungsbehörde ins Reich der Phantasie. Indes seien die Kosten der Erdgas-Control zu hinterfragen. Waren sie im Gesetzesentwurf mit 1,8 Mill. Euro angesetzt, so fielen sie in der Regierungsvorlage mit 3,3 Mill. Euro pro Jahr gleich doppelt so hoch aus.