Von der Öffnung des Gasmarktes für Haushaltskunden - angepeilter Termin ist Oktober - erwartet sich der Elektrizitäts-Regulator eine belebende Wirkung auf den Gaspreis. Mit 100 Mill. Euro Ersparnis pro Jahr sei zu rechnen. Fürs erste Jahr sagt die Kontroll-Behörde eine Wechselrate der Haushalte von 1 bis 2%und dem Gewerbe sogar 10 bis 15% voraus.
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Die Regulierungsbehörde ortet bei den Gasversorgern enormes Einsparungspotential. "Es ist nicht erklärbar, warum die Grazer Stadtwerke ihr Gas um 100 Euro pro Jahr teuer verkaufen als die Steirische Ferngas." Walter Boltz, Chef der E-Control, glaubt, dass solche Preisunterschiede ein Ende haben werden. Ähnlich wie beim Strom werde der Preisdämpfer nach dem Motto "je höher der Gasverbrauch, umso größer die Ersparnis" ausfallen.
Beim Gaspreis selbst, das weiß der Regulator, gibt es natürlich auf Grund der wenigen Anbieter und der Bindung an den Rohölpreis keinen Gestaltungsspielraum. Bei den Netzgebühren hingegen wäre einiges drin. So verrechnen die Wiener Stadtwerke 625 Euro, die Grazer Stadtwerke hingegen 659 Euro pro Jahr. Auch durch sinkende Renditen für die Netzbetreiber sieht die E-Control die Qualität der Versorgung nicht gefährdet. Die Erhaltung der Gasleitungen wird gesetzlich geregelt. Die Drohung, dass womöglich keine Leitungen mehr gebaut werden, geht für Boltz ins Leere. "Dann wird der Bau neuer Netze eben ausgeschrieben." Die Verhandlungen über die Höhe der Tarife werde jedenfalls spannend.