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Gas soll sexy werden

Von Stefanie Kornherr

Wirtschaft

Audi bringt Auto, das mit künstlichem Erdgas betrieben wird, auf den Markt.


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Wien. Erneuerbare Energie ist in aller Munde - doch  Transport und die Speicherbarkeit sind kompliziert. Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) sieht in Gas die Lösung: "Die Österreichische Gastwirtschaft leistet bereits jetzt ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Wir arbeiten ständig an der Weiterentwicklung von Ideen im Bereich der erneuerbaren Energien", sagte Johann Grünberger, Vizepräsident der ÖVGW, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Autohersteller Audi.  Es bedarf neuer Speichermöglichkeiten und entsprechende Infrastruktur, so Grünberger. Mit "Power-to-Gas" könnnen schwankender Wind- und Sonnenstrom in Gas umgewandelt werden.

Minderung des Co₂-Ausstoßes
Gas steht auch im Mittelpunkt des Projekts des Autoherstellers Audi, der mit dem A3 TCNG ein Auto auf den Markt bringt, das mit künstlichem Erdgas aus Offshore-Windrädern fährt. "Neben moralischen und gesetzlichen Verpflichtungen geht es in erster Linie um die Minderung von Co₂-Ausstoß", so Peter Hollerweger, Leiter für den Bereich Gesamtfahrzeug bei der Audi AG.

Der regenerative Strom, der aus den Windkraftanlagen gewonnen wird, unterzieht sich einer Elektrolyse, wobei Wasserstoff entsteht. Dieser eigne sich hervorragend für Brennstoffzellenfahrzeuge, so Hollerweger, und weiter: "Das anschließend durch Methanisierung erzeugte Gas ermöglicht klimafreundliche Langstreckenmobilität für Autos mit Verbrennungsmotoren."

Wieso erst jetzt  Gas-Autos von sich Reden machen, führt Karl Maria Grünauer, Geschäftsführer der SolarFuel Stuttgart, auf die "billigen" Preise von Benzin und Diesel zurück und macht die Autohändler mitverantwortlich: "Dieses Thema ist unserer heutigen Gesellschaft nicht sexy." Er kristisiert, dass viele Verkäufer bis dato von gasbetriebenen Autos abraten. Fest steht: die weltweit erste Power-to-Gas Anlage soll nächstes Jahr in Werlte, Deutschland, in Betrieb gehen – sie soll jährlich etwa 1.000 Tonnen Methan produzieren und dabei 2.800 Tonnen Co₂ binden.