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Gas wird wichtiger

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Heimische Gas-Förderung könnte ab 2010 ein Viertel des Bedarfs decken. | Wien. Ab Oktober rollen wieder die OMV-Geologen mit schwerem Gerät durchs Weinviertel: Auch in den letzten Ecken des Wiener Beckens soll mit modernsten Methoden ein dreidimensionales seismisches Tiefenprofil des ehemaligen Meeresbodens erstellt werden, das Aufschluss über weitere Öl- und vor allem Gasvorkommen geben wird. Ab 2007 wird dann an bis zu zehn Orten gebohrt - und die Explorateure der OMV finden sehr oft etwas. Mit einer Trefferquote von acht aus zehn schlagen die Bohrteams des heimischen Öl- und Gasriesen die internationale Konkurrenz recht deutlich.


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Nach den jüngsten beiden Großfunden von Erdgas bei Strasshof und Ebenthal, wo man ab Ende 2007 sukzessive zu fördern beginnen kann, wird allein der Anteil der inländischen OMV-Förderung an Österreichs Erdgasbedarf von derzeit 15 auf mindestens 20 Prozent steigen - von 1,2 Mrd. Kubikmeter pro Jahr auf dann 2 Milliarden, sagte Reinhart Samhaber, Geschäftsführer der OMV Austria Exploration & Production GmbH, am Rande eines Gaskongresses des Instituts for International Research (IIR) am Dienstag zur "Wiener Zeitung".

Flüssigas weltweit auf dem Vormarsch

Österreich werde auch Flüssiggas (LNG) für die Deckung des stark steigenden Bedarfs brauchen, so Peter Seidinger von der OMV. Gas aus Russland und aus dem kaspischen Raum, das ab 2011 mit der geplanten Pipeline "Nabucco" auch nach Österreich kommen soll, werde zwar weiterhin den Schwerpunkt bilden. Für Flüssiggas sei aber ab 2015 ein Marktanteil von 5 bis 15 Prozent vorstellbar. Flüssiggas ist derzeit weltweit im Vormarsch, derzeit vor allem in Asien. Ein Konsortium aus OMV und E.on-Ruhrgas will bis 2011 ein LNG-Terminal auf der kroatischen Insel Krk errichten, das jährlich bis zu 10 Mrd. m3 verflüssigtes Erdgas ins europäische Gasnetz einspeisen soll.

Fast 60 Prozent des österreichischen Erdgasbedarfs von derzeit rund 8 Mrd. Kubikmeter pro Jahr kommen derzeit aus Russland, rund 20 Prozent aus der Inlandsproduktion, der Rest aus Deutschland und Norwegen.