)
Zusätzliche Kapazitäten für neue Kraftwerke nötig. | Gastransit von der Adria soll erleichtert werden. | Wien. Österreich verfügt derzeit über zwei große Gas-Pipeline-Stränge: In Richtung Süden ist das die Trans-Austria-Gaspipeline (TAG); in Richtung Westen (mit mehreren Verästelungen) die West-Austria-Gaspipeline (WAG).
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Bis zum Jahr 2010 könnte das Gasnetz um drei zusätzliche Stränge erweitert werden, sagt Michael Schmöltzer von der heimischen Strom- und Gas-Regulator-Behörde E-Control. Der Hintergrund ist, dass bis 2015 etliche neue Gaskraftwerke in Österreich in Betrieb gehen sollen, die Transportkapazitäten im Pipeline-Netz aber bereits heute knapp sind.
Konkret geht es um eine weitere Nord-Süd-Pipeline in Ergänzung zur TAG. Diese soll über Karpfenberg laufen (siehe die grüne Linie in der Grafik). Dafür soll eine bereits bestehende, aber kleinere Pipeline ausgebaut werden. Beteiligt an diesem Projekt sind OMV, EVN, Kelag und die Steirische Gas-Wärme. Die Pipeline soll unter anderem Gas für die geplanten oder angedachten Kraftwerke in Mellach, Klagenfurt und Zeltweg liefern.
Gas über die Tauern
Ein weiteres Projekt ist die Tauern-Gas-Leitung (TGL). Sie soll von Salzburg nach Kärnten und in die Steiermark verlaufen (orange Linie in der Grafik) und so WAG und TAG miteinander verbinden. Die TGL ist hauptsächlich für den Gas-Transit konzipiert. Die OMV plant derzeit einen Terminal für Flüssiggas (LNG) in Kroatien. Dieses Gas soll teilweise über die Tauern-Gas-Leitung nach Deutschland geliefert werden. Beteiligt an diesem Projekt sind die Salzburg AG und die deutsche Ruhrgas.
Das dritte Projekt soll dazu dienen, Erdgas innerhalb Österreichs besser verteilen zu können. Hier geht es um eine Pipeline-Verbindung zwischen Oberösterreich und der Steiermark (siehe blaue Linie in der Grafik). Proponenten dieses Projekts sind die Oberösterreichische Ferngas und die Steirische Gas-Wärme.
Jedes einzelne dieser Projekte soll zwischen 600 und 800 Mio. Euro kosten. Fix ist aber noch nichts: Die Entscheidung, welche Projekte realisierbar sind, trifft die E-Control heuer im Sommer. Grundlage dafür sind verbindliche Bedarfsanmeldungen der Projektwerber. Bei einer Genehmigung könnten die Pipelines 2010 fertiggestellt werden.