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Kochen ist imFernsehen zwar weiterhin en vogue, die Blütezeit der Bioleks, Olivers & Co. ist aber vorbei. Auch die ORF-Kochsendung "Frisch gekocht ist halb gewonnen" (Montag bis Freitag, 13.15 Uhr, ORF 2) muss sich in ihrer sechsten Staffel mit Abnützungserscheinungen herumplagen.
Moderator Peter Tichatschek hat zwar an Sicherheit zwischen Pfannen, Töpfen und Spritzsäcken gewonnen, trotzdem wirkt er neben Koch und Kandidat erstaunlich vorsichtig, als würde er jederzeit mit einem Fauxpas rechnen. Er freut sich, wenn ihm Kochlegenden das Du-Wort anbieten, und versucht, so unauffällig wie möglich die Sendung zu überstehen. So mundete ihm am Mittwoch der Radisaft (ein - vornehm ausgedrückt - Entschlackungsmittel) des Kochstars Sepp Schellhorn nicht, doch statt dies auch offen zu bekunden, gab er an, er würde den Saft im Laufe des Nachmittags austrinken.
Die verschiedenen Köche, die in der Sendung auftreten, reden dagegen frei von der (rohen) Leber weg. Schellhorn sprach etwa ganz unkulinarisch von Knoblauchgestank und Gaumen-Aquaplaning. Besonders witzig war die Sendung vor einigen Tagen, als Werner Matt und Franz Zodl miteinander kochten. Da gab es Sticheleien, Wortwechsel à la Statler und Waldorf (die zwei alten Nörgler aus der "Muppet Show") - und an würzigen Meinungsverschiedenheiten wurde nicht gespart. Frisch gekocht und ganz gewonnen, sozusagen.