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Weltmarktführer-Kongress in Wien.
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Wien. "Mittelmäßigkeit ist langweilig", sagt Manfred Hückel, Chief Commercial Officer beim Energydrink-Hersteller Red Bull. Und kündigt zum Beginn seines Vortrags einen kleinen "Angeberfilm" an. Das Auge kann sich gar nicht sattsehen an all den Spitzenleistungen und Rekorden aus der Welt des Sports, die auf der Videowall gezeigt werden.
Wir befinden uns auf dem Kongress "Weltmarktführer in Österreich 2016", der diese Woche in Wien stattgefunden hat. Das Motto lautet "Mit den Besten lernen". Red Bull unterstützt 805 Spitzensportler in 208 Disziplinen in 72 Ländern der Welt. Hückel erklärt, warum sie so erfolgreich sind: Sie haben Talent, die Charaktereigenschaft, lang durchhalten zu können und Zugang zu einem Umfeld, wo ihr Talent gefördert wird. Bei Red Bull heißt das "Island of Excellence." Hückel erklärt: "Eine Island of Excellence braucht eine langfristige Mission, gemeinsame Werte und ein Weltklasse-Coaching, bei dem der Fokus auf den Stärken liegt." An den Schwäche zu arbeiten, sei falsch. Nicht so wichtig seien: Organisation, Bezahlung, Größe.
Nun zum Management. Dort gelten genau dieselben Voraussetzungen für Erfolg, sagt Hückel. Sein Rat an die anwesenden Führungskräfte: "Geben Sie sich nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden, schaffen Sie Islands of Excellence."
"Der Schlüssel zum Erfolg ist die Leidenschaft der Mitarbeiter, und Service ist der Schlüssel zum Vertrauen des Kunden", sagt Christoph Steger von Engel Austria, einem österreichischen Traditionsunternehmen, das weltweit Spritzgießmaschinen herstellt.
Hidden Champions
"Wir sind ein echter Hidden Champion", so Steger. Das sind vorwiegend kleine und mittelgroße Unternehmen, die zu den Top 3 weltweit zählen oder zumindest in Europa die marktanteilsmäßige Nummer 1 sind. Ihre Marktanteile liegen häufig über 50 Prozent, sie sind sehr erfolgreich - und nicht jeder kennt sie. Um herauszufinden, wie sich österreichische Hidden Champions angesichts globaler Megatrends behaupten, haben Wirtschaftsuniversität Wien, Wirtschaftsverlag und das Beratungsunternehmen Simon-Kucher & Partners eine Studie durchgeführt.
Als größte Herausforderungen sehen demnach die Führungskräfte der "Nischenkaiser" Preisdruck, Digitalisierung und Industrie 4.0. Technologischer Wandel, globale wirtschaftliche Verflechtung und Entrepreneurship rising nehmen sie als wichtiger wahr als vergleichbare österreichische Unternehmen. Und sie sind besser auf die wichtigsten Trends vorbereitet, geht aus der Studie hervor, die beim Kongress vorgestellt wurde. Die unbekannten Marktführer weisen zudem hinsichtlich der Innovationskultur signifikant höhere Werte bei Kommunikation, Forschung & Patente sowie Führung auf.