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Gebote für Bawag: "Stimmung ist gut"

Von Karl Leban

Wirtschaft

Etwa ein halbes Dutzend Offerte für Gewerkschaftsbank. | Wien. Für die zum Verkauf stehende Bawag liegen seit Montag verbindliche Offerte auf dem Tisch. "Alle, von denen wir ein Angebot erwartet haben, haben geboten", sagte ein Sprecher der US-Investmentbank Morgan Stanley, die den Verkauf für den ÖGB managt. "Die Stimmung ist sehr gut."


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Wie wiele und vor allem welche Bieter dem Kreis der verbliebenen Interessenten angehören, wird in dem unter strengster Geheimhaltung laufenden Prozess verschwiegen. In der Finanzbranche ist von etwa einem halben Dutzend die Rede. Neben dem deutschen Versicherungskonzern Allianz und der BayernLB werden US-Fondskaliber wie Cerberus (mit Generali und Wüstenrot), JC Flowers, Apollo und Lone Star kolportiert.

Als einziger Bieter hat sich am Dienstag lediglich der frühere Bawag-Minderheitseigentümer Bayerische Landesbank (BayernLB) geoutet, ohne nähere Details bekanntzugeben. "Was wir bestätigen, ist, dass wir ein verbindliches Angebot abgegeben haben", sagte ein Banksprecher zur "Wiener Zeitung". Gerüchten zufolge sollen die Bayern mit einem deutlich aufgebesserten Offert in die Schlussrunde gegangen sein.

Bis vor zwei Jahren war die BayernLB noch mit 46 Prozent an der Bawag beteiligt. Weil die Münchener Großbank mit dem Wunsch, auf eine Mehrheit aufzustocken, beim ÖGB abblitzte, zog sie sich zurück, und der ÖGB hat ihre Bawag-Anteile aufgegriffen.

Alle Angebote sollen

in ähnlicher Höhe sein

Die verbindlichen Offerte für die Bawag, die jetzt geprüft und gereiht werden, sollen eng beieinander liegen und werden auf um die 2,5 Mrd. Euro geschätzt.

Der ÖGB muss die Bawag zum höchstmöglichen Preis verkaufen, um unter der schweren Last seines Schuldenberges (über 2 Mrd. Euro) nicht zusammenzubrechen. Die Bank hat ihren Eigentümer durch das teure Karibik- und Refco-Finanzdebakel in eine bedrohliche Schieflage gebracht. Nur eine Staatshaftung über 900 Mio. Euro hat sie (und auch den ÖGB) vor dem sofortigen Kollaps bewahrt.