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Gebt her eure Daten!

Von Judith Belfkih

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Gibt es noch Parkplätze vor dem Museum? Löst sich der Stau auf der Tangente schon auf? Wie ist die Stimmung im Stadion? Ist das Eis im Wiener Eislaufverein schon recht zerkratzt?

Oft drängende Fragen, die so mancher gerne geklärt hätte, bevor er oder sie das Haus verlässt. Hinfahren, selbst nachschauen. Glück haben oder eben nicht. Viel mehr Alternativen gab es bisher nicht. Außer man hatte Glück, jemanden zu kennen, der bereits vor Ort ist. Oder bereits im Stau steckt. Aber wer kennt schon so viele Leute? Selbst in Zeiten von Facebook und Twitter.

Eine neue, in Österreich entwickelte App soll da nun Abhilfe schaffen. Einmal Teil der "Malooku"-Comunity, kann man eine Anfrage, einen sogenannten Ping, an den betreffenden Ort schicken. Und erhält umgehend die entsprechende Antwort. Mit Bild, versteht sich. Sofern sich eben ein anderer User vor Ort befindet.

Ein wunderbares Tool für angehende Voyeuristen und Adabeis. Gleichzeitig bei tausenden Events. Quasi in Echtzeit.

Und noch einen entscheidenden Vorteil hat diese App: Die vollkommene digitale Überwachung aller Bürgerinnen und Bürger braucht Daten, um endlich lückenlos zu funktionieren. Am besten gleich von den zu Überwachenden selbst ins Netz gespeist. Macht die Sache einfacher. Bestehende Informationen zu hacken, ist wesentlich effizienter, als die Daten erst mühsam selbst auch noch zu sammeln.

Die kollektive freiwillige Abschaffung der Privatsphäre und bessere gegenseitige Überwachung haben jedenfalls eine neue Dimension erreicht. Und der Parkplatz war trotzdem weg.