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Gedankenaustausch in St. Gallen

Von Barbara Ottawa

Wissen

St. Gallen in der Schweiz wird im Mai drei Tage lang zum Ort des internationalen Gedankenaustausches. Vom 23. bis 25. des Monats findet heuer zum 32. Mal das Symposium des International Students Committee St. Gallen (ISC) statt. Studenten laden Kollegen sowie Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft aus aller Welt zum gemeinsamen Gespräch, zur Diskussion und zum Knüpfen von Kontakten. Das heurige Thema: "Pushing Limits - Questioning Goals".


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"Durch's reden kommen d'Leut z'am" heißt es anscheinend auch in der Schweiz, denn genau das ist die Idee hinter dem Symposium des International Students Committee (ISC). Als eine Gegenbewegung zu den studentischen Protesten 1968 rief eine Gruppe von fünf internationale Studenten der Universität St. Gallen diese Idee ins Leben.

Inzwischen ist das Treffen zu einem Großereignis geworden und "es ist immer noch am wachsen", erzählt Nicole Beck, die heurige Pressebetreuerin des ISC, der "Wiener Zeitung". Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kommen mit den Studenten zusammen, um Ideen auszutauschen und Kontakte zu Knüpfen.

Weiters wird im Rahmen des Symposiums der "Wings of Excellence Award" verliehen. Er wird unter den teilnehmenden Studenten ausgeschrieben und anhand der eingereichten Arbeiten vergeben. "Viele der Gewinner kommen später selbst bei Unternehmen in Führungspositionen. Es entsteht ein Netzwerk", so die Studentin.

Prüfungen dürfen nicht zu kurz kommen

Die Organisation erfolgt zur Gänze durch ein Team aus 24 Studenten. Die Arbeit ist zeitraubend und muss neben dem Studium erledigt werden. Geld gibt es keines und dennoch stehen die Studenten jedes Jahr Schlange, um ins Team zu kommen. "Man sammelt viel Erfahrung und es macht sich gut im Lebenslauf", erzählt Beck. Nur die Referenten werden durch einen angestellten Organisator eingeladen. Finanziert wird das Symposium durch eine Stiftung. Zusätzlich muss von Unternehmen Geld akquiriert werden.

Eine weitere große Aufgabe des ISC ist das Zusammentrommeln der Studenten. Insgesamt 600 Universitäten auf der ganzen Welt wurden seit Oktober kontaktiert - vorwiegend Wirtschaftsunis und philosophische Fakultäten. Aus den Anmeldungen wurden 250 Studenten ausgewählt, die am Symposium teilnehmen. Für die Teilnahme müssen Arbeiten zum jeweiligen Generalthema des Symposiums eingereicht werden. Die Auswahl erfolgt durch ein 14-köpfiges Komitee. Die Anreise wird von der Stiftung bezahlt und die Studenten werden bei ihren Schweizer Kollegen untergebracht. "Es ist eine tolle Erfahrung Studenten aus anderen Ländern kennen zu lernen", weiß Beck, die letztes Jahr eine Serbin beherbergt hat.

Heuer erwies sich die Aufgabe des Organisationsteams als schwieriger als sonst. Die Wirtschaftskrise macht die Unternehmen weniger spendabel, nach dem 11. September scheuen einige Entscheidungsträger Großveranstaltungen und die Sicherheitsmaßnahmen beim Symposium müssen vervielfacht werden. "Heuer wird es nicht so studentisch locker zugehen, wie in den letzten Jahren", erläutert Beck.

In der Tradition des Symposiums wechselt das Organisationsteam jedes Jahr. Die Frage der "Wiener Zeitung", ob ein ständiges Komitee nicht weniger Aufwand sei, verneint Beck vehement. "Das wäre gegen des Geist des Komitees und des Symposiums. Es muss einen Wandel geben, es müssen neue Ideen einfließen."

Große Köpfe treffen die neuen Ideen von morgen

600 Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, 250 Studenten und 100 Medienvertreter werden sich an den sogenannten "drei Tagen im Mai" zusammenfinden.

"Das ISC stellt eine neutrale Plattform zur Verfügung, auf welcher der studentische Nachwuchs die Interaktion mit Praktikern und Experten sucht", heißt es im Vorwort zum Programm des Symposiums. Die Veranstaltung soll "zur konstruktiven Auseinandersetzung mit neuen Entwicklungen auffordern, Anstöße vermitteln, neue Perspektiven aufzeigen und zu konkretem Handeln anregen".

Aus Österreich sind als Redner Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, Erich Becker von der VA Technologie AG und Andreas Treichl von der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG geladen.

"Es wird noch weitere Symposien geben", bestätigt Beck gegenüber der "Wiener Zeitung". Die nächsten Termine stehen bereits fest: 33. Symposium: 22. bis 24. Mai 2003, 34. Symposium: 13. bis 15. Mai 2004.

ISC, Dufourstrasse 83, P.O. Box 1045, CH-9001 St. Gallen, Tel.: 0041/71/227 20 20, Fax: 0041/71/227 20 30; isc@isc-symposium.org; http://www.isc-symposium.org/