Zum Hauptinhalt springen

Gefahr kommt spielerisch

Von WZ-Korrespondent Wolfgang Tucek

Europaarchiv

Spielzeug aus China öfter beanstandet als Elektrogeräte. | EU vereinbart Zusammenarbeit. | Brüssel. Mehr als 900 gefährliche Produkte zog die EU im letzten Jahr aus dem Verkehr. Als gesundheitsschädlich erwiesen sich etwa Teddybären, Haartrockner, Reinigungssprays oder Schibindungen. Elektrogeräte neigten zu Stromschlägen und wurden dadurch potentielle Brandauslöser.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 17 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Fast die Hälfte der betroffenen Produkte kam aus China. Als Konsequenz dürfen innerhalb der EU künftig etwa nur noch kindersichere Feuerzeuge vertrieben werden, den auch für Kinder attraktiven Mini-Motorrädern wurde nach zahlreichen Unfällen ein Riegel vorgeschoben.

Grundlage für die Zahlen der EU-Kommission ist das Schnellwarnsystem Rapex, dem die Mitgliedsstaaten gefährliche Produkte melden. Gesondert behandelt werden Lebens- und Arzneimittel. Nach den Ergebnissen für 2006 waren Spielzeuge mit knapp einem Viertel der gemeldeten Fälle erstmals seit dem Beginn der Erhebungen gefährlicher als Elektrogeräte. Das nicht kleinkindgerechte Produktdesign erhöht die Verletzungsgefahr oder führt durch das Verschlucken von kleinen Teilen zu Erstickung, die chemische Behandlung von Plüschtieren zu massiven Allergien.

Die Anzahl der Meldungen an Rapex ist gegenüber 2005 um 32 Prozent angestiegen. Grund dafür seien allerdings auch die verstärkten Kontrollen, erklärte Konsumentenschutzkommissarin Meglena Kuneva am Donnerstag.

Um dem Strom gefährlicher Produkte aus China entgegenzutreten hat die Kommission ihre Zusammenarbeit mit den zuständigen chinesischen Behörden verstärkt. Mit dem inzwischen weltweit führenden Exporteur für Spielwaren hat Brüssel letztes Jahr verstärkten Informationsaustausch und einen "Fahrplan" für sicheres Spielzeug unterzeichnet.