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Gefährliche Fahrwasser

Von Tamara Arthofer

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Auf dem Tivoli ist das Bedauern ausgebrochen. Es müsse noch mehr Bewusstsein geschaffen werden, dass Gewaltakte entschieden zu verurteilen sind, erklärte Wacker-Innsbruck-Geschäftsführer Gerald Schwaninger, nachdem das Spiel Innsbruck gegen Sturm mit 0:3 strafverifiziert worden war. Doch es ist wohl eher das Bedauern über die Strafe - und die noch zu beschließende Geldbuße - und weniger über das Betragen einiger Fans. Diese hatten sich wiederholt und trotz Ermahnung via Lautsprecher im Bierbecher-Weitwurf versucht und weitere Gegenstände entsprechend zweckentfremdet. Dieses Verhalten findet nicht nur in Internetforen unter Verweis auf die Schiedsrichterleistungen seine Anhänger, sondern wurde von den Vereinsoffiziellen noch indirekt als akzeptabel bewertet. Innsbruck leistet ja (tatsächlich) gute Fanarbeit, und die paar Chaoten - ja mein Gott, die haben sich nicht zu Unrecht benachteiligt gefühlt, so der Tenor. Das ist halt die Emotion und Fußball, wie Trainer Roland Kirchler (unter Ignoranz der aufstrebenden Sparte Frauenfußball) sagt, sowieso "ein Männersport". Schwaninger sah direkt nach dem Spiel überhaupt Übles heraufdräuen: "Wenn es so einfach wird, ein Spiel abzubrechen, kommen wir in gefährliche Fahrwasser." Falsch: Wenn Offizielle die Fans auch noch (wenn auch unbeabsichtigt) durch solche Aussagen ermutigen, ist es schon gefährlich.