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Es kann mitunter erheiternd sein, wenn ein von der Erde gestartetes Raumschiff irgendwo im letzten Winkel des Weltalls auf einen Planeten stößt, auf dem Menschen (!) in einem eindeutig mittelalterlichen Dorf leben. Wird aber ebendort auch noch das sagenumwobene Dorf Camelot mit König Artus und Zauberer Merlin entdeckt, dann mutet das schon ein wenig seltsam an. So geschehen in "Stargate" am Dienstag auf ATV, wo sogar ein etwas mickrig wirkendes Blechschwert in einem Stein in der Mitte des Dorfes steckte. Natürlich entlarvte die "Stargate"-Mannschaft am Ende der Folge den über der Dorfgemeinschaft schwebenden, vermeintlichen Fluch als üblen Trick anderer Außerirdischer: Der "Luciana Allianz", deren Name eigentlich an eine Versicherung erinnert. Und selbstredend werden die 55 Minuten mit einer heiteren Schlusspointe und einem Schmunzeln auf den Lippen der Darsteller beschlossen. Aber während etwa bei "Raumschiff Enterprise" ("Star Trek"), einem der Vorreiter der US-amerikanischen Science-Fiction-Serien aus den 1960er Jahren, bemalte Styroporfelsen und schlecht verkleidete Außerirdische noch entschuldbar waren, so sind die Erwartungen in eine Weltraumserie des 21.Jahrhunderts doch etwas höher gesetzt. Denn relativ gesehen war "Star Trek" mit Fasern ("Er ist tot, Jim."), Beamen ("Scotty, beamen Sie!") und Warp-Antrieb seiner Zeit voraus. "Stargate", wo nach wie vor auf altherkömmliche Weise gebeamt wird, wirkt hingegen wie ein müder Abklatsch der Kultserie, sodass das stete Déjà-vu-Erlebnis vermutlich nicht einmal alteingesessene Raumschifffans in die Kommandozentrale - äh, vor den Bildschirm locken kann.