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Gefütterte Schlapfen und Arbeitsschuhe für Ärzte

Von Petra Medek

Wirtschaft

Kunststoff-Schuh-Hersteller Crocs sucht nach neuen Produktnischen. | Wien.Mit bunten Kunststoff-Schuhen hat die US-Firma Crocs seit ihrer Gründung 2002 bis 2007 einen rasanten Aufstieg hingelegt. Das Unternehmen verkauft seine Produkte mittlerweile in 125 Ländern. Doch die Expansion ging dem Konzern zu schnell, außerdem machte das flaue US-Konsumklima den Kunststoff-Sandalen zu schaffen. Nach einer Gewinnwarnung ging die Aktie des Unternehmens an der Nasdaq auf Talfahrt. 2008 ergab sich ein Nettoverlust von 183,6 Mio. Dollar nach einem Gewinn von 168,2 Mio. im Jahr davor. Der Umsatz sank von 847,3 auf 721,6 Mio. Dollar.


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Wie hoch der Umsatz in Österreich ist, will Ernst Widmann, Sales Manager Austria, nicht verraten. Von 2007 auf 2008 sei man jedenfalls einstellig gewachsen. Um auch heuer ein Plus zustande zu bringen, fischt Crocs verstärkt im Arbeitsschuh-Bereich: Ein nun lanciertes antistatisches Modell soll vor allem Krankenhauspersonal ansprechen. Zudem sei man mit einem eigenen Modell für die Gastronomie gut unterwegs. Um das in der kalten Jahreszeit abflauende Geschäft anzukurbeln, kommen im Herbst dann geschlossene, pelzgefütterte Crocs dazu.

Millionen von Kopien

Zu schaffen machen dem Kunststoff-Schuh-Hersteller unzählige Produktkopien. Allein in Österreich habe man diesbezüglich jedes Jahr etwa fünf Gerichtstermine, erzählt Widman. Millionen von kopierten Schuhen würden Jahr für Jahr vernichtet. Wie viel Geschäft die Nachahmer dem Konzern wegschnappen, will Widmann nicht konkretisieren. "Jedes gute Produkt wird kopiert. In Wirklichkeit sind die Kopien ja eine Verkaufsförderung für das Original."