)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Mit dem Film "Meine schöne Tochter" von Ulli (Buch) und Xaver Schwarzenberger (Regie und Kamera) stand Mittwochabend nicht alltägliche Fernsehkost auf dem Programm von ORF 2.
Ließ die Besetzung, u. a. Erwin Steinhauer und Marianne Mendt, sowie das Duo Schwarzenberger eher Heiteres erwarten, so war bald klar: Es ist ein bitteres Melodram; mit detailgenauem Drehbuch, hervorragenden Interpreten und einer Regie, die das Rigoletto-Thema episodenhaft näherbrachte.
Gilda ist ein junges, hübsches Mädchen, das eben seinen 18. Geburtstag feierte, aber aufgrund eines Jahre zuvor erlittenen Traumas (durch den Unfalltod ihrer Mutter) geistig auf dem Stand eines Kindes zurückgeblieben ist. Gildas Vater, der Heurigensänger Charli (Erwin Steinhauer), will seine Tochter vor der Außenwelt beschützen, wird der Situation kaum mehr Herr. Der Umwelt verschließt er sich.
Lediglich der Haushälterin Anna (Julia Stemberger), die Gilda zugeneigt ist und oft Fragen stellt, öffnet er sein Herz, das von jahrelang in sich getragener Verzweiflung längst schwer geworden ist, und erklärt ihr - in einem der bewegendsten Momente des Films - die ganze Wahrheit über die unheilbare Krankheit.
Pippa Galli spielt die Rolle der Gilda in ihrer mädchenhaften Leichtigkeit ebenso beeindruckend wie in ihrem tragischen Ende. Eine geglückte Talentprobe, die auf nächste Filmrollen hoffen lässt. Am Theater ist sie ja längst zu Haus.