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Gehälter der Handelsangestellten steigen um 1,5 Prozent

Von Sophia Killinger

Wirtschaft

Zweiter Termin in Handels-Lohnrunde brachte Einigung.


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Wien. Die Gehälter der Angestellten im Handel steigen mit 1. Jänner 2016 um durchschnittlich 1,5 Prozent. Darauf einigten sich die Sozialpartner im Handel - die Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) - am Mittwochabend in der zweiten Runde der Handels-Kollektivvertragsverhandlungen. Die Lehrlingsentschädigungen werden um 1,55 Prozent angehoben. Der Kollektivvertrag tritt mit 1. Jänner 2016 in Kraft, seine Laufzeit beträgt ein Jahr.

Die Verhandlungspartner einigten sich weiters darauf, eine Verbesserung der Anrechnung von Karenzzeiten auf die Agenda bei den Gesprächen über die Entwicklung des neuen Gehalts- und Beschäftigungsgruppenschemas für die rund 400.000 Angestellten im österreichischen Handel zu nehmen.

Betriebsrätekonferenz in der Reinigungsbranche

Vor zwei Jahren haben sich Arbeitgebervertreter und Gewerkschafter auf einen Doppelabschluss geeinigt (2,5 bis 2,55 Prozent Erhöhung für das Jahr 2014 und 2,1 für 2015). Damit sollte den Sozialpartnern ausreichend Zeit bleiben, um das Gehalts- und Einstufungsschema zu reformieren. So unterscheiden sich derzeit zum Beispiel die Gehälter für die gleiche Tätigkeit je nach Bundesland. Nun wird die Reform für 2017 angepeilt.

Unterdessen spießt es sich bei den Lohnverhandlungen für die rund 40.000 Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger: Die Arbeitgeber haben am Dienstag eine Lohnerhöhung angeboten, die aus Sicht der Gewerkschaft "völlig inakzeptabel" ist.

Am 16. November findet daher eine Betriebsrätekonferenz in Wien statt, kündigt die Gewerkschaft vida an. Die Gewerkschaft will keine Verschlechterungen für die Arbeitnehmer im Rahmenrecht im Gegenzug für Lohnerhöhungen akzeptieren. Die Arbeitgeber fordern in einer Branche, in der der Großteil 25 Stunden die Woche arbeitet, noch flexiblere Arbeitszeiten, kritisiert die Gewerkschaft. Der Stundenlohn liege aktuell bei 8,23 Euro brutto.

Idente Metaller-Abschlüsse trotz getrennter Verhandlungen

In der Metallindustrie sind die KV-Verhandlungen so gut wie abgeschlossen - ausständig ist nur mehr der Fachverband Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen, für den am heutigen Donnerstag zum dritten Mal verhandelt wird. Nachdem sich der größte Fachverband, die Maschinen- und Metallwarenindustrie, vergangene Woche auf ein Lohn- und Gehaltsplus von 1,5 Prozent sowie ein Arbeitszeitkonto und eine Freizeitoption einigten, fielen die Abschlüsse in weiteren vier Fachverbänden ident aus. Auf Wunsch der Arbeitgeber wurde der KV für die sechs Fachverbände mit insgesamt rund 180.000 Beschäftigten abermals getrennt verhandelt.

Für die Freizeitoption und das Arbeitszeitkonto braucht es je eine Betriebsvereinbarung. Bis Ende März 2016 können Arbeitgeber und Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung zur Freizeitoption abschließen. Bis 17. Juni können Arbeitnehmer die Option einzelvertraglich vereinbaren, die ab dem nächsten Monat gilt. Die 27 zusätzlichen Stunden Freizeit jährlich anstelle der Lohnerhöhung gebühren auf Dauer, informiert die Gewerkschaft. In der Stahl- und Fahrzeugindustrie können Arbeitnehmer bereits zum dritten beziehungsweise zweiten Mal mehr Freizeit statt mehr Geld wählen.