)
Modern und flexibel statt alt und starr: Das neue Gehaltsschema des österreichischen Sparkassensektors wird als großer Wurf gefeiert. Josef Kassler, Präsident des Sparkassenverbandes, spricht von der "umfassendsten Reform, die je im Sektor stattgefunden hat", Generalsekretär Michael Ikrath von "Pionierarbeit". Kernpunkt des neuen Schemas: Statt bisher 30 gibt es ab 2005 nur mehr 9 automatische Gehaltsvorrückungen. Die Einkommenskurven verlaufen daher flacher.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Der Übergang ins neue System werde nicht abrupt erfolgen, altes und neues Schema exisitieren noch eine Zeitlang parallel, sagte der Personalchef der Erste Bank und Arbeitgeber-Verhandlungsleiter, Rupert Dollinger, gestern bei der Präsentation des neuen Gehaltsschemas im Klub der Wirtschaftspublizisten.
Künftig sind auch die Einstiegsgehälter um bis zu 15% höher, und jeder Mitarbeiter wird durch seine persönliche Leistung die Gehaltsentwicklung mitbestimmen können. Wer etwa zusätzliche Qualifikationen erwirbt, kann rascher vorrücken und schneller mehr verdienen. "Jedem Mitarbeiter wird in einem Berechnungsblatt dargestellt, wo er jetzt steht und welche Perspektiven er hat", sagte Günter Benischek von der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA).
Auf Schätzungen, wie hoch künftig die Kostenersparnis beim Personalaufwand sein wird, wollte sich weder die Arbeitgeber- noch die Arbeitnehmerseite einlassen.
Das Definitivum - die praktische Unkündbarkeit eines Mitarbeiters - hatte in den Verhandlungen zum neuen Dienstrecht "keine Priorität", sollte aber genauso gut bewältig werden können, sagte Ikrath.
Das neue Schema gilt für die 16.000 Beschäftigten der Sparkassen-Gruppe (Erste Bank und Sparkassen). Die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) ist mit Wirkung vom 12. Oktober 2004 vom Sparkassen- in den Bankenverband gewechselt und entlohnt seitdem laut Banken-Kollektivvertrag - in erster Linie, um die Dynamik bei den Gehaltssteigerungen einzubremsen. Es werden auch keine Definitivstellungen mehr vorgenommen. Laut Dollinger sind in der Sparkassen-Gruppe zwischen 30 und 35% der Mitarbeiter "definitiv" gestellt. In der Erste Bank sind es rund 1.400 von 4.400 Mitarbeitern, in der BA-CA rund 4.000 von rund 11.000.
Im schwelenden Dienstrechtskonflikt in der BA-CA rückt unterdessen ein entscheidendes Datum näher: Bis 15. Dezember soll es Resultate geben. BA-CA-Betriebsratschefin Hedwig Fuhrmann - sie ist auch Bundesausschuss-Vorsitzende des Bereichs "Finance" der GPA- sagte zwar, sie fühle sich "ausgezeichnet", was die nun erzielte Einigung über ein neues Sparkassen-Gehaltsschema betreffe. Zum Thema BA-CA hielt sie sich jedoch jedoch bedeckt: "Ich habe gesagt, dass ich mich vor dem 15. Dezember nicht äußere, und daran halte ich mich."
)
)
)